„Bitter Gold“ Allein unter Männern

Im Mittelpunk des staubtrockenen Westerns „Bitter Gold“ steht Carola. Sie übernimmt in der Mine ihres Vaters die Leitung und behauptet sich gegen heftigen Widerstand.
Als ein blutiger Konflikt den Leiter einer illegalen Goldmine in die Knie zwingt, übernimmt in dem Westerndrama „Bitter Gold“ seine heranwachsende Tochter die Führung der Arbeiter. Carola muss sich in einer misogynen Männerwelt behaupten. Was sie zu radikalen Maßnahmen zwingt.
Die sengende Hitze der chilenischen Atacama-Wüste brennt sich unbarmherzig in die Gesichter all jener ein, die hier tagtäglich schuften, egal ob nach Kupfer oder Gold gesucht wird. Minenleiter Pacifico (Francisco Melo) hat kein Mitleid mit seinen Arbeitern – und die nicht mit ihm. Es kommt zu einem Streit, einem Schuss und einem Toten. Pacifico muss untertauchen und übergibt seiner Tochter Carola (Katalina Sánchez) die Führung. Doch ernst genommen wird sie nicht … Regisseur Francisco Olea gibt uns in seinem dramatischen Western „Bitter Gold“ einen Einblick in eine fremde Welt. Sie ist staubig, hart und misogyn. Doch seine stille Heldin ist Carola, die sich hier nach und nach zu behaupten weiß. In ihren Aufgabenbereich fällt nicht nur die Anleitung der Arbeiter. Zuhause hat sie die Aufsicht über ihren schwer verwundeten Vater, der auf gar keinen Fall ins Krankenhaus will. Eine Doppelbelastung ihrer Figur, die auch Schauspielerin Katalina Sánchez in der Rolle hervorragend zu stemmen weiß. Wenn Pacifico mit Alkohol und Messer versucht, sich die Kugel aus dem Bein zu pulen, zieht sich einem der Magen zusammen. Doch mindestens genauso übel wird es später den Minenarbeitern ergehen, denn wenn der Film eines zeigt, dann: Mit Carola sollte sich besser keiner anlegen. Das Schlussbild zeigt sie alleine auf einem Motorrad durch die Wüste brettern. Ein Symbol der Befreiung, das sie sich verdient hat – durch nicht minder harte Arbeit.