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Blumentopf

Im Konferenzraum eines gepflegten Münchner Hotels landen fünf Päckchen Leberkässemmeln: rapper’s delight sozusagen. Zumindest, wenn die Rapper Bayern sind und auf die Namen Roger, Schu, Heinemann, Holunder und DJ Sepalot hören.

citymag: Ich bewundere eure gastronomische Auswahl.

Roger: He, wir waren schon immer große Fans von Leberkässemmeln. Bei der vorletzten Platte haben wir uns quasi nur davon ernährt.

Holunder: Ja, und waren am Schluss phatter als die Platte …

citymag: Ihr brecht ja auch auf der neuen CD eine Lanze für München – obwohl „Mein Block“ das Gefühl beschreibt, wenn München Berlin wäre.

Heinemann: Wenn die Leute München scheiße finden, sollen sie doch woanders hingehen. Wir finden es super hier.

Roger: Im Ernst, ich will nicht weg hier. Hier schreit wenigstens keiner auf, wenn mich abends im Club jemand erkennt.

DJ Sepalot: Das sind immer nur die Schulklassen aus Düsseldorf, die rumkreischen.

Schu: Hier kannst du genauso auf geile Parties gehen oder an der Isar sitzen, Bierchen zischen.

citymag: Was rauchen …?

Holunder: Was? Nee, wir können auch ohne Spaß Bier haben.

citymag: Du schon. Woher kommt der Name Blumentopf eigentlich?

Roger: Echt, das fragt uns jeder.

citymag: Ich weiß. Ich dachte, ihr kriegt dann einen Wutanfall. Seid ihr immer so friedlich?

Heinemann: Nach einer Leberkässemmel schon.

citymag: Ihr schreibt eure Songs miteinander, auch den langen Track über „Manfred Mustermann“. Sitzt ihr dann immer gemeinsam im Studio?

Heinemann: Nee, jeder flitzt mal vorbei, bastelt was und zeigt es den anderen. Aber es ist ganz wichtig, dass man auch schnell wieder weg kann, wenn man keine Idee hat.

citymag: Ist Mustermanns Leben euer Alptraum?

Roger: Ich hoffe nur, dass ich nicht mal so ende. Wir kommen ja jetzt in Jahre, wo andere Leute mit der Nagelschere die Rasenkante designen. Allerdings muss ich auch keine HipHop-Hosen mehr tragen, um mich in zu fühlen.

citymag: Wer designt eigentlich die Klamotten auf eurer Website?

Schu: Ich gucke, dass das einigermaßen passt. Designen wäre zuviel gesagt. Wir ziehen das Zeug ja auch nicht unbedingt an.

Interview: Gabi Sabo

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