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„Bombshell“ bei 3sat: Kampf gegen sexualisierte Gewalt vor MeToo

Szenenbild aus „Bombshell“: Gretchen Carlson (Nicole Kidman), Megyn Kelly (Charlize Theron) und Kayla Pospisil (Margot Robbie) stehen im Fahrstuhl und schauen uns an.
Gretchen Carlson (Nicole Kidman), Megyn Kelly (Charlize Theron) und Kayla Pospisil (Margot Robbie) (Foto: ZDF/Hilary B Gayle)

Drei Moderatorinnen von Fox News setzen sich gegen die sexuelle Gewalt ihres Bosses zur Wehr. Mit Margot Robbie, Charlize Theron und Nicole Kidman.

Heute bei 3sat und bis 18. Oktober in der ZDF-Mediathek zu finden: Margot Robbie („Barbie“), Charlize Theron und Nicole Kidman („Expats“) in „Bombshell – Das Ende des Schweigens“, der filmischen Aufbereitung des Missbrauchsskandals beim Sender Fox News.

Als die Fox-News-Journalistin Gretchen Carlson im Jahr 2016 den sexuellen Missbrauch durch den Senderchef Roger Ailes anzeigte, gab es noch keine #meToo-Bewegung, keine Time’s-up-Bewegung. Männer wie Harvey Weinstein und Jeffrey Epstein konnten ihren monströsen Machenschaften noch unbehelligt nachgehen. Sich gegen diese mächtigen und einflussreichen „sexual predators“ zu stellen und ihre Taten öffentlich zu machen, war völlig undenkbar. Die Geschichte von drei Frauen, die innerhalb des konservativen US-Fernsehsenders Fox News genau dies taten, zeigt den Mut, der nötig war, um die kommenden Entwicklungen erst möglich zu machen.

In „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ spielen die Oscar-Gewinnerinnen Nicole Kidman und Charlize Theron die Fox-Moderatorinnen Gretchen Carlson (Nicole Kidman) und Megyn Kelly (Charlize Theron), die den Stein ins Rollen brachten. Der fiktive Charakter der von Margot Robbie gespielten Praktikantin Kayla Pospisil setzt sich aus den Berichten diverser betroffener Frauen zusammen. In der HBO-Serie „The Loudest Voice“ standen eher der Aufstieg von Ailes (gespielt von Russell Crowe) und der Aufbau seines Netzwerkes im Vordergrund. „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ stellt die Frauen in den Mittelpunkt. Und das in eindrucksvoller und manchmal schmerzhafter Weise.

Parallel zu den Ereignissen innerhalb des Senders deutet der Film auch den Weg von Ailes-Freund Donald Trump an die Macht an. Denn ohne die Propaganda von Fox und dessen Gründer Rupert Murdoch wäre die Wahl des TV-Reality-Stars Trump zum US-Präsidenten so wohl nicht möglich gewesen. Eine im Rückblick unheilvolle Allianz.

In einer Szene des Films brüstet sich Ailes (brillant dargestellt von John Lithgow) damit, dass ihn der Vergleich mit dem widerlichen „Star Wars“-Schurken Jabba nicht stört. Im Gegenteil. Warum auch? Denn nichts anderes war Ailes: ein schleimiger, abstoßender Typ, der Frauen in kurzen Röcken für sich tanzen ließ. Er starb 2017 – noch bevor er für seine Taten bestraft werden konnte. rw

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