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Box 21: Rache im Trakt der Toten

ZDFneo und die Mediathek zeigen die schwedische Serie „Box 21“: Eine Prostituierte und ein Polizist in Göteborg haben Anlass zur Rache.

Die Rumänin Lidia (Ioana Ilinca Neacsu) ist mit falschen Versprechungen von Lucian nach Schweden geholt worden – jetzt arbeitet sie als Prostituierte in Göteborg. Für Vergehen bestellt Lucian einen Kollegen, der sie zur Strafe vergewaltigt. Als der sie dabe einmal halbtot schlägt, ruft Lidias Kollegin Alina den Notarzt. Lidia wird ins Krankenhaus, Alina flieht mit ihrem Zuhälter Lucian. Das ist aber nur die eine Hälfte der Handlung in der schwedischen Thriller-Serie Box 21, die jetzt auf ZDFneo ausgestrahlt wird und in der ZDF-Mediathek steht.

Der zweite Handlungsstrang handelt vom Polizisten Ewert Grens (Leonard Terfelt) und seiner Frau Anni (Sandra Andreis), die ebenfalls bei der Polizei arbeitet. Anni wird vom Killer Jochum Lang (Joakim Sällquist) bei einer Kontrolle mit dem Auto überfahren und schwer verletzt. Aucht Monate später ist Jochum wieder auf freiem Fuß, weil Annis Kollege seine Aussage zum Hergang der Tat zurückgenommen hat und ein Mord nicht beweisbar war. Ewert darf wegen Befangenheit nicht gegen Jochum ermitteln, tut es aber doch. Vor dem Krankenhaus, in dem auch Lidia liegt, kann er Jochum verhaften. Zur gleichen Zeit nimmt Lidia dort Geisel und startet in der Pathologie des Krankenhauses eine große Racheaktion …

Box 21 entwickelt einen sehr komplexen Plot, der sich so im Singular eigentlich gar nicht erfassen lässt. Selbst nach Ende der zweiten von sechs Folgen dieser Miniserie entwickelt sich die Handlung ganz offen weiter, weil man nicht in die Köpfe von Lidia und Ewert schauen kann. Hinzu kommt das Rätsel, wer in der Polizei von der Organisierten Kriminalität bezahlt wird, was genau Lidia mit ihrer Racheaktion vorhat und vor allen Dingen: was in der Box 21 ist, dem Schließfach, das Alina und Lidia angemietet haben. Die Lösung aller Rätsel?

Bildtechnisch weist die Serie von Regisseur Mani Maserrat-Agah immer wieder mal Schwächen auf. Der Einsatz von Slowmotion kommt so unvermittelt und ohne künstlerischen Mehrwert, wie die Methode altbacken ist. Die Dialoge sind (zumindest im Deutschen) manchmal voller zu oft gehörter Floskeln, und angedeutete Untiefen in mancher Beziehung sind nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit inszeniert – ihre Bedeutung für die Handlung wird zudem nicht eindeutig klar. Zurück zum Positiven: Das alles kann der Spannung keinen Abbruch tun, die Serie ist ein Thriller, der sein Versprechen hält. jw

 

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