Burna Boy – Der nigerianische Superstar
Burna Boy ist einer der bekanntesten afrikanischen Superstars der Welt. Das hat nicht nur mit seinem Talent zu tun, sondern auch seiner Themenwahl und seiner Familie.
Features mit Ed Sheeran, Justin Bieber, Sam Smith – der Gewinn der Grammy Awards für das beste Album (African Giant), Millionen verkaufter bzw. gestreamter Alben und Singles – Damini Ogulu aka Burna Boy hat es geschafft, so viel steht fest.
Geboren in Port Harcourt (Nigeria) schaffte es der charismatische Musiker schon früh zu lokaler Berühmtheit. Etwa ab 2012 gelang ihm der Durchbruch in seiner Heimat Nigeria. Erst einige Jahre später aber schaffte es Burna Boy zu echtem Weltruhm. Das Musikvideo zu „On the Low“ wurde sage und schreibe 234 Millionen Mal geklickt und auch „Ye“ erreichte wahnsinnige 160 Millionen Klicks.
Spätestens mit dem Welthit Jerusalema schaffte es Burna Boy dann auch der breiten Öffentlichkeit in Deutschland ein Begriff zu werden. Schließlich wurde das Lied von den deutschen Radiosendern hoch und runtergespielt. Gar nichts ist diese Beliebtheit natürlich im Vergleich zu seinem Heimatland Nigeria, in dem Poster des Interpreten so ziemlich jedes Jugendzimmer des Landes zieren.
Und diese Beliebtheit ist definitiv kein Zufall! Es gibt einen guten Grund, warum viele der namhaftesten Interpreten der letzten Jahre ein Feature von Burna Boy wollen: Er ist ein musikalisches Genie! Sein Markenzeichen ist definitiv der Mix aus verschiedenen Genres, der ihm wie kaum einem zweiten gelingt. Afrobeats, Dancehall, Hip-Hop, RNB … Elemente all dieser Musikrichtungen fließen in Burna Boys Musik ein und machen sie extrem vielseitig und abwechslungsreich. Als Afro-Fusion bezeichnet der Musiker seine Musik – definitiv der perfekte Begriff, um seinen Musikstil zu beschreiben. Und dann ist da natürlich auch noch seine Stimme, die mit Worten wirklich schwer zu beschreiben ist. Tief mit einem typischen nigerianischen Akzent, kraftvoll und doch voller Leidenschaft und Gefühl. Burna Boy ist ein Künstler, der aus der Masse hervorsticht und das aus den absolut richtigen Gründen.
Anders als viele andere Künstler schafft es Burna Boy mit seiner Musik auch eine Message an seine Fans zu übermitteln: Natürlich geht es bei seinen Lyrics auch um seinen eigenen Erfolg und das das Leben als Musikstar, dennoch schaffen es viele Lieder wie etwa „Monsters you made“ (Featuring Chris Martin von Coldplay) kritische, politische Botschaften zu übermitteln. Im erwähnten Lied kritisiert Burna Boy zum einen die Regierung Nigerias für ihre Nachlässigkeit bei der Entwicklung des Landes sowie das Schulsystem, welches laut Burna Boy noch heute durch die kolonialen Einflüsse insbesondere im Bereich der Geschichtsschreibung beeinflusst ist:
„Because the teacher dem teaching
What the white man dem teaching
dem European teachings in my African school”
Auch das Lied 20 10 20, welches vom sogenannten „Lekki-Massaker“ handelt, welches sich, wie der Songtitel schon verrät, am 20.10.20 ereignet hat, ist ein gutes Beispiel dafür. Laut Medienberichten starben dabei 120 Menschen durch gezielten Beschuss der nigerianischen Armee auf Menschen, die gegen die Polizeigewalt in Nigeria demonstrierten. Burna Boy schafft es seine musikalische Klasse mit politischen Aussagen zu kombinieren und somit die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf wichtige Themen zu lenken.
Interessant an Burna Boys Karriere ist zudem, dass ihm die Musik quasi in die Wiege gelegt worden ist. Benson Idonije, Burna Boys Opa, war früher ein Manager von Fela Kuti, dem wohl legendärsten afrikanischen Musiker des vergangenen Jahrhunderts! Schon in seinen jungen Jahren machte Burna Boy Musik und kreierte mit der Software FruityLoops schon im jungen Alter von 10 Jahren seine eigenen Beats. Es ist also keine Untertreibung Burna Boy einen echten Vollblutmusiker zu nennen, der für die Musik lebt. Nach einem kurzen Aufenthalt in London war es schließlich ein Bekannter von Burna Boy (der Produzent LeriQ) der ihm zu seinem großen Durchbruch verhalf, indem er seine Lieder produzierte und ein Studio zur Verfügung stellte.