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Caleb Landry Jones: The Mother Stone

Schauspieler Caleb Landry Jones
(Henry Diltz)

Worüber es in seinen Songs geht, weiß er selbst meist nicht. Gerade deswegen ist das Debüt von Caleb Landry Jones so spannend.

„The Mother Stone“, das Debütalbum des US-amerikanischen Schauspielers Caleb Landry Jones, bekannt unter anderem aus Filmen wie „No Country for old Men“ und „Get out“, ist unangefochten die bisher verblüffendste Platte des Jahres. Ein einstündiges Stück so opulenter wie maßloser 60er-Psychedelia aus Gitarren und Flöten, Streichern, Orgeln und Klavieren, in dem sich Einflüsse, Andeutungen und skizzierte Szenen brechen wie in einem Kaleidoskop – und dessen widerspenstiges, formloses Bedeutungsvakuum jeglichen Versuch einer Deutung der Autorintentionen von vornherein außer Kraft setzt.

Für die Frage nach einem etwaigen Sinn hat Jones auch nur – freundliches – Gelächter über: „Ich weiß es selbst nicht so richtig. Meine Texte schreibe ich vor allem, um mich besser an die Songs erinnern zu können. Ich finde vielleicht einen Textfetzen auf einer Serviette oder so, und dann fällt mir wieder ein: Erst kommt das G, dann das Fis, und so weiter.“ Was nicht etwa bedeutet, dass Jones seine Musik nicht ernst nimmt: Im Gegenteil ist der 30-Jährige selten gerührter, als wenn man ihn darauf anspricht, was seine Musik in einem ausgelöst hat.

Nur eben der abschließenden Deutung entzieht er sich – allerdings, weil er da selbst ratlos ist: „Ich hoffe einfach, dass meine Musik die Leute mit an einen anderen Ort nehmen kann, und, dass jeder etwas eigenes darin sehen kann. Mir geht es mit meinen Songs oft auch so, dass ich mir erst viel später denke: Oh, darum ging’s da also vielleicht.“

Caleb Landry Jones: „The Mother Stone“ im Stream

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