Carl-Ludwig Reichert: Frank Zappa
Das Leben des sarkastischen Avantgardrockers Frank Zappa ist schon oft erzählt worden, am besten von ihm selber. Trotzdem ist Reicherts Biografie nützlich, wenngleich sie schlecht anfängt. Das Coverfoto zu „Sheik Yerbouti“ auf 1968 zu datieren, ist möglicherweise nur ein Tippfehler (das Album erschien zehn Jahre später), aber eine Zappa-Bio mit dem aktualitätsgeborenen, aber völlig sachfremden Satz zu beginnen „Man muß nicht Harry Potter heißen, um an Geburtstagen ungewöhnliche Wünsche zu haben“, zeugt von verzerrten Maßstäben. Der Stil ist oft so flockig, wirkt dadurch wenig vertrauenswürdig. Dabei hat Reichert gut recherchiert; darin liegen auch die Stärken des Buches: Fußnoten und farblich gut integrierte Infokästen übersetzen das Internet-Prinzip der Hyperlinks in die alte Welt des Buchs. Materialien, Zeittafel und Bibliografie geben dem Werk seinen Nutzwert. Nur: Warum fehlt eine gesonderte Diskografie? Vielleicht wäre dabei der Lapsus mit „Sheik Yerbouti“ noch bemerkt worden.