„Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York. Grenzenlos“ auf der Museumsinsel Schloss Gottorf
Christo und Jeanne-Claude haben den Reichstag ganz verhüllt – ihr größtes Projekt gibt es nun im Schloss Gottorf zu sehen.
Christo und Jeanne-Claude sind in Deutschland natürlich am bekanntesten für den 1995 verhüllten Reichstag, für den auch der Autor dieser Zeile extra in die Hauptstadt gefahren ist, ohne die aufsehenerregende Kunstaktion damals zu verstehen. Heute ist er sich darüber immer noch nicht ganz sicher, kann aber nun wie viele andere auch auf die Museumsinsel Schloss Gottorf fahren und vom 10. März bis 3. September die Ausstellung „Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York. Grenzenlos.“ angucken.
Christo und Jeanne-Claude: Verpackungskünstler und Pyramidenbauer
Bevor er im Mai 2020 starb, gab Christo noch grünes Licht für diese Ausstellung. Hier werden alle Projekte der „Verpackungskünstler“ seit „Wrapped Coast“ von 1968/69 gezeigt, in großformatigen Zeichnungen, grafischen Arbeiten und Fotografien sowie Studien und Entwürfe zum unverwirklichten Mastaba-Projekt für Abu Dhabi, das Christo and Jeanne-Claude unsterblich machen sollte: Sie wollten eine 150 Meter hohe Pyramide mit flachem Dach aus 400 000 Ölfässern bauen – größer als die Pyramide von Gizeh!
Neben Werken der beiden werden auch Gemälde und Objekte von Arman, Niki de Saint Phalle, Jean Dubuffet, Lucio Fontana oder Yves Klein präsentiert. Aus dem vielfältigen Bezugsfeld der Avantgarde im Paris der 1950er-Jahre wird deutlich, wie die spezifische Werkentwicklung von Christo und Jeanne-Claude verlief und was ihre künstlerische Position ausmacht.