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Coconut Hero

In der schwarzen Komödie „Coconut Hero“ freut sich ein suizidaler Teenager über seinen Tumor – und lernt dann das Leben lieben

Killing me softly: Mike (Alex Ozerov) ist erst 16, und hat eigentlich schon genug vom irdischen Dasein. Freundin? Haha. Freunde? Schön wär’s! Familie? Der Vater ist weg, die Mutter krittelt immer nur an Mike herum. Lebensqualität? Fehlanzeige, Mike und seine Mama wohnen in einem kanadischen Nest, drumherum nur Wald, Wald, Wald. Es reicht! Mike hat keine Hoffnung auf Besserung – und beschließt, sich die Qual weiterer, sinnloser Jahre gar nicht erst zuzumuten. Nachdem er seine eigene Traueranzeige in die Zeitung gesetzt hat, greift er zur Flinte und drückt ab. Dummerweise war das Gewehr eher lang und der Abzug schlecht zu erreichen, und Mike landet nicht im ersehnten Jenseits, sondern im Krankenhaus, mit Loch im Kopf, aber nicht tot. Erfreut lauscht er den Ärzten, die ihm eröffnen, dass er einen Tumor im Kopf hat – so kann es doch noch klappen mit dem Abnippeln! Seiner Mutter verschweigt er den Kopfkrebs und wartet zufrieden auf den Tod.

Doch wie das so ist mit den kognitiven Dissonanzen: Man entscheidet sich für eins, und dann kommt einem plötzlich etwas ganz anderes in den Blick, das man auch möchte. Mike verliebt sich in Miranda (Bea Santos). Dazu taucht auch noch sein Vater (Sebastian Schipper) auf – und auf einmal empfindet Mike etwas für ihn bisher Unbekanntes: Harmonie – und Lust aufs Leben … (vs)

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