Zum Inhalt springen

Collective Soul

In Amerika verkaufen Collective Soul Millionen Alben. In Europa müssen Frontmann Ed Roland und Gitarrist Ross Childress noch Basisarbeit leisten. KULTUR!NEWS gab ihnen dazu anläßlich der Veröffentlichung ihrer neuen CD „Dosage“ (Eastwest) Gelegenheit.

KULTUR!NEWS: Ed, du schreibst alle Songs. Gibt es bestimmte Sachen, die dich inspirieren, oder ist das unmöglich zu sagen?

Ed Roland: Unmöglich. Das Leben im Allgemeinen. Gestern Nacht zum Beispiel hat mich Ross inspiriert.

K!N: Wie denn?

Ross Childress: (peinlich berührt) Ähm, das kann ich nicht sagen, sonst kriege ich Ärger.

K!N: Kennt Ihr euch ein bißchen in der deutschen Musikszene aus?

Roland: Überhaupt nicht. Obwohl, ab und an gucke ich MTV, und da war diese deutsche Band, wie hieß die noch? Ziemlich schwerer Sound …

K!N: Rammstein?

Roland: Genau. Das war cool. Irgendwie anders …

K!N: Um ganz ehrlich zu sein, euer neues Album mußte ich sehr oft hören, bevor es mir richtig gefiel.

Roland: Gut so. Das liegt an den unterschwelligen Nachrichten, die wir da rein getan haben.

K!N: Ich hab aber noch gar nichts gekauft …

Roland: Mag sein. Aber wenn du hier raus bist, solltest Du lieber mal nach deinem Portemonnaie schauen.

K!N: Habt Ihr Angst davor, daß euch eines Tages die Ideen ausgehen?

Roland: Mach mir keine Angst, Mann! Ja, natürlich denkt man darüber nach. Es gibt Tage, da schreibst du drei Songs am Tag und andere, an denen du deinen Namen nicht richtig schreiben kannst. So ist das Leben.

K!N: Würdet Ihr bei Ideenarmut aufhören oder wie Prince oder Phil Collins trotzdem auf niedrigem Niveau weitermachen?

Roland: So etwas zu sagen finde ich unfair. Wenn die mit Begeisterung bei der Sache sind, und ihre Arbeit lieben, dann sollen sie doch weitermachen. Du oder ich, wir sind nicht diejenigen, die über ihre Musik richten. Sie sind die Richter, wir sind die Zuhörer. Ich muß mir das ja nicht anhören, wenn es mir nicht gefällt. Was mich angeht, wenn mir nichts mehr einfällt, würde ich sofort aufhören. So ehrlich würde ich mir gegenüber sein.

Interview: Volker Sievert

Beitrag teilen: