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Company Christoph Winkler: It’s all forgotten now

Company Christoph Winkler
((c) Dieter Hartwig)

Mit Tanz, Musik, Film, Video und Spoken-Word widmet die Company Christoph Winkler gemeinsam mit den Sophiensaelen dem Poptheoretiker Mark Fisher ein performatives Mixtape. Das Stück kann kostenfrei als Film gestreamt werden.

Jemandem ein selbst gemachtes Mixtape zu schenken hatte schon immer einen ganz besonderen Wert. Gemeinsam mit den Sophiensaelen hat die Company Christoph Winkler das performative Mixtape „It’s all forgotten now“ geschaffen, das sie dem britischen Kulturwissenschaftler und Poptheoretiker Mark Fisher widmet. Hier kommt alles zusammen: Tanz, Musik, Film, Video und Spoken-Word. Und wie das so ist, wenn nicht alle an einem Ort sein können, haben die Tänzer*innen des Stückes eigene Videos in ihrer jeweiligen Heimat gedreht und diese mit in die Produktion einfließen lassen. Pandemiebedingt konnten nämlich viele Tänzer*innen nicht anreisen. Aus diesem Umstand wurde also rasch eine kreative Idee entwickelt und nun werden die Kompanie-Mitglieder virtuell zum Stück dazugeschaltet und als „Geister“ zum künstlerischen Teil der Aufführung.

Company Christoph Winkler schafft Hommage an Mark Fischer

Mark Fischer nahm die popkulturelle Gegenwart genauestens unter die Lupe und übte scharfe Kritik am Kapitalismus. Mehr noch, er stellte die Alternativlosigkeit in Frage, nach der es eine kapitalismusfreie Welt gar nicht erst geben könne. Diese weit verbreitete Ansicht nannte er „kulturelles Erschöpfungssyndrom“. Im Gegensatz zur internetaffinen Technologie habe sich die Kultur nicht weiterentwickelt. Diese Erschöpfung sah er nicht nur den neoliberalen Gesellschaften, sondern auch den Gesichtern seiner Mitmenschen an. Auch die Medien zeigen keine Alternative mehr.

Fischer hingegen widmete sich seltenen Platten, Filmen und Büchern. Seine veröffentlichten Schriften erzählen von Phänomenen wie Hauntology, also die Geister der Vergangenheit, die als Ideen oder Theorien wiederkehren, ebenso wie the weird& the eerie, das Seltsame und Rätselhafte. 2017 nahm sich Fischer das Leben. Vergessen sind seine Gedanken noch lange nicht. Der mehrfach preisgekrönte Choreograf Christoph Winkler greift nun gemeinsam mit seiner Kompanie die Gedanken, Konzepte und Ideen von Mark Fischer auf und konzipiert daraus ein formatübergreifendes Bühnenstück. Dieses zeigen die Sophiensaele vom 14. Juni, 20 Uhr bis zum 20. Juni, 20 Uhr auf der Online-Plattform dringeblieben.de. Der Zugang zum Stream ist kostenlos.

Mehr Infos zum Stück gibt es auf der Website der Sophiensaele.

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