King Cool Paul Newman in „Man nannte ihn Hombre“ im BR
Der bei den Ureinwohnern aufgewachsene und diskriminierte Westerner John Russell muss eine Gruppe Weißer vor Banditen retten.
Wenn jemand den als altbacken verschrienen Westernfilm neben dem wortkargen Clint Eastwood cool gemacht hat, dann war es Paul Newman. Meist spielte Newman historische Persönlichkeiten aus dem Wilden Westen: Ob in „Einer muss dran glauben“ (besser ist der Originaltitel „The left handed Gun) als Billy the Kid, dem genial-modernen „Zwei Banditen“ neben Robert Redford als Butch Cassidy oder als selbsternannter Richter in „Das war Roy Bean“ – Newman belebte den Spätwestern mit Coolness, Melancholie und seinen Method-Acting-Fähigkeiten.
In „Man nannte ihn Hombre“ im BR von 1967 ist Newman als John Russell zu sehen. Der ist bei den Apachen aufgewachsen und damit von Haus aus in der weißen Gesellschaft des Westens ein Außenseiter. Er selber hält sich auch lieber abseits und fern von der sogenannten Zivilisation, daher will er die von seinem verstorbenen Vater geerbte Pension gegen eine Pferdherde verkaufen. Dazu muss er in die nächstgrößte Stadt, was nur per Postkutsche geht und Russell mit einer undurchsichtigen und desillusionierten Reisegesellschaft zusammenbringt – die ihn zumeist als „Indianer“ diskriminiert. In der Kutsche befinden sich 12 000 Dollar, um die einer der Mitreisenden die Apachen eines Reservats betrogen hat.
Als die Kutsche unter anderem auch vom mitreisenden Sheriff überfallen, ausgeraubt und eine Frau als Geisel genommen wird, übernimmt Russell widerwillig die Führung gegen die der Gruppe nachsetzenden Banditen …
Regisseur Martin Ritt hätte die Hauptrolle gerne mit einem indigenen Schauspieler besetzt. Aufgrund des heiklen Themas wäre der Film ohne einen zugkräftigen Star wie Paul Newman aber nicht produziert worden.