Poletto Palazzo mit „Family Affairs“: Eine gelungene Ensembleleistung
Es ist soweit: Der Cornelia Poletto Palazzo feiert in Hamburg seine diesjährige Premiere. „Family Affairs“ heißt das Programm der Dinnershow 2024, die Vorpremiere war ein voller Erfolg.
Und wieder ist der Poletto Palazzo in Hamburg umgezogen. Mit einer hervorragender Band, einem von Cornelia Poletto kreierten Menü und vielen Artistinnen und Artisten auf der Bühne startet die erfolgreiche Dinnershow diesmal in ihrem Spiegelzelt in Altonas Norden in der Waidmannstraße.
Neues Jahr, neuer Ort: Der Cornelia Poletto Palazzo durfte sein Spiegelzelt in Hamburg diesmal im Norden von Altona auf, und zwar in der Waidmannstraße. Ob man in den kommenden Jahren dort bleiben wird, ist allerdings alles als klar, das wurde auch angesichts der Vorpremiere wieder deutlich. Das Programm der Dinnershow steht in diesem Jahr unter dem Motto „Family Affairs“ und ist auch so zu verstehen: Inszeniert wird – ganz lose – eine Familienzusammenkunft der, aber nur angedeutet: gefürchteten Art: Dass sich die Familienmitglieder nicht immer grün sind, ist ein Spiel, das das Ensemble nicht eskalieren lässt, im Gegenteil. Die Leitung der Schow hat der spanische Künstler Kerol inne, der mit einer unnachamlichen Art Jonglage mit Beatbox zu verbinden weiß und auch die Comedy zu kurz kommen lässt.
Poletto Palazzo: Neuer Standort in der Waidmannstraße
Erfrischend: Die Boomraiders sind – Geschmackssache hin oder her – die beste Band, die bei den Palazzos aufspielt, und sie spielen diesmal wieder in Hamburg. Für die Regie der Show ist Spencer Novich aus den USA verantwortlich. Novich hat gemeinsam mit Rémi Martin Lenz das Konzept der Show erstellt – es ist erfrischen spielerisch in der Umsetzung. Lange unterhaltsame Comedysequenzen unterbrechen die nicht minder guten Artistiknummern. Von Jonglage und Comedy über den Chinesischen Mast und das Schlappseil bis zu Trapez und Luftring reicht das Varietéprogramm.
Vor allem Peter Shub ist zu erwähnen. Der US-amerikanische Comedian weiß nicht nur mit kurzen und trockenen Kommentaren zu aktuellen politischen Entwicklungen (US-Wahl) zu unterhalten, sondern beherrscht auch in deutscher Sprache einen wunderbaren Wortwitz, gepaart mit einem Timing, das genauer nicht sein könnte. Dass Shub als Clown und Soziologe mit Abschluss alle Voraussetzungen für Komik mit Tiefgang hat, muss nicht weiter verwundern. Der Mann ist einfach brillant – vor allem auch in seinen langen nonverbalen Nummern.
Die Artistik geht diesmal fast auschließlich in die Luft: Mario Español ist am chinesischen Mast zu erleben, Shi Xiong Lan zeigt sein Können auf dem Schlappseil, Marie & Thomas sind das Duo am Trapez und Sophia Grace Hardy ist am Luftring unterm Zeltdach zu erleben. Hier einzelne herauszuheben würde den anderen nicht gerecht werden. Die Show als Gesamtkonzept ist aber zu erwähnen, denn Regie und Choreografie haben ganze Arbeit geleistet, vor allem bei den vielen Ensembleauftritten zwischendurch, die das Showmotto „Family Affairs“ mit Leben füllen.
Muss man Cornelia Polettos 4-Gänge-Menü der Dinnershow überhaupt noch erwähnen? Im Grunde nicht, ihre Kreationen sind immer wieder von bewährt-vorzüglicher Qualität, dafür steht die Köchin in Hamburg seit vielen Jahren mit ihrem Namen.