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Cornelius Claudio Kreusch

Vorzugsweise schlägt das Herz des Münchener Jazzpianisten und Komponisten Cornelius Claudio Kreusch in New York. In unterschiedlichen Formationen braut der 31jährige seine eigne „soup“: Der von ihm kreierte energiegeladene „BlackMudSound“ überschreitet nicht nur geografische Grenzen – er berührt und bewegt.

city.mag: Cornelius, du präsentierst auf deiner Tour einen Rapper aus Jamaika und nennst das Programm „Urban Tribal Tones for Twisted Jazz People“ – du scheinst eine besondere Affinität zu Afrika zu haben.

Kreusch: Die Musik in Afrika, ihr Schicksal und Mut in der Spannung zwischen Zivilisation und Tradition, zwischen Geschichte und Projektion, liegen mir dabei speziell sehr am Herzen.

city.mag: Außerdem läufst du Marathon. Was willst du bezwingen ?

Kreusch: Gar nichts. Ich bin ein extremer Mensch und liebe Herausforderungen. Das Leben ist sonst einfach zu langweilig. Mein intensives Yoga ist auch extrem, obwohl es sanfte Arbeit an der eigenen Stille und Balance ist. Bei aller Herausforderung empfinde ich allerdings auch viel Spaß und Erfüllung: no risk – no fun.

city.mag: Ist Atmung beim Klavierspielen wichtig ?

Kreusch: Der Atem ist mein zentrales Thema. Leben und damit Musik ist in der Spannung zwischen Ausatmen und Einatmen. Als Asthmatiker sind für mich Luft, Freiheit, Atem Motor und Regulativ zugleich in meinem Leben – und letztlich der Grund, warum ich Jazz lebe und atme.

city.mag: Gibst du Straßenmusikern Geld?

Kreusch: Ja! Es gehört Mut dazu, seine Kunst in der freien Wildbahn zum großen Teil uninteressierten, vorüberhastenden Menschen anzuvertrauen.

city.mag: Welche Größen aus der internationalen Jazzszene müssen damit rechnen, daß du sie in nächster Zukunft zum gemeinsamen Spielen einlädst?

Kreusch: Es gibt so viele großartige unbekannte Musiker, mit denen mich viel verbindet. Names don‘ t matter – music does.

Interview: Uta Petersen

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