Masaaki Suzuki und das Bach Collegium Japan erreichen 180 000 Menschen weltweit
Aufgrund des Coronavirus hat die Philharmonie Köln vorerst alle Veranstaltungen abgesagt. Ein Streaming-Konzert erreichte trotzdem weltweit sein Publikum.
Aufgrund des Coronavirus hat die Philharmonie Köln unlängst bis zum 10. April alle Veranstaltungen abgesagt. Stattdessen wurde das langerwartete Konzert des Bach Collegium Japans unter der Leitung von Star-Dirigent und Bach-Koryphäe Masaaki Suzuki live im Stream übertragen. Am vergangenen Sonntag, den 15. März, konnte ihre „Johannespassion“ unter der Domain der Kölner Philharmonie und in den sozialen Medien verfolgt werden.
Trotz Coronavirus: Das Konzert des Bach Collegiums ist ein voller Erfolg
Trotz der Umstände war das Konzert des Bach Collegiums ein voller Erfolg: Wie die Kölner Philharmonie unlängst in einer Pressemitteilung bekannt gab, erhielt die Live-Übertragung des Konzerts insgesamt 180 000 Zugriffe – und das weltweit. Zuschauer*innen aus über 100 Ländern, zuvorderst aus Deutschland, den USA, Österreich, Kanada, Italien, den Niederlanden und Polen, verfolgten den Stream.
Intendant der Kölner Philharmonie ruft zu Spenden auf
In der Pressemitteilung ist außerdem ein Fazit von Heike Maria Lau enthalten, Leitein für Politik und Kommunikation bei JTI, die den Streamingdienst der Kölner Philharmonie verwaltet.
„Als Nachbar unter Nachbarn ist es uns ein besonderes Anliegen, Kultur gerade für Menschen erlebbar zu machen, die aufgrund ihrer Lebensumstände nicht ohne Weiteres in die Philharmonie kommen können“, so Lau. „Und gerade jetzt, wo kulturelle Einrichtungen aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben müssen, ist dies wichtiger als je zuvor. Die überwältigende Einschaltquote des Livestreams mit dem Bach Collegium Japan hat bewiesen, dass wir mit philharmonie.tv an der richtigen Stelle ansetzen: den Menschen die Schönheit der Musik nach Hause zu holen und uns allen damit Kraft in Zeiten einer Krise zu geben.“
Des Weiteren bat der Intendant der Philharmonie, Louwrens Langevoort, um Solidarität mit den Künstler*innen und darum, bereits gekaufte Eintrittskarten nach Möglichkeit nicht zurückzugeben:
„Musik wird uns den Moment der Ruhe geben, den wir brauchen, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. In diesen Tagen müssen wir uns mit viel Solidarität wappnen: für die Menschen, die am meisten unter dieser Krise zu leiden haben. Die Liste dieser Menschen ist lang. Auch unzählige Musikerinnen und Musiker gehören dazu. Sie erhalten über Monate keine Honorare, da ihre Auftritte abgesagt werden. Wir möchten diesen Menschen helfen. Daher bitten wir Sie, auf die Rückgabe Ihrer Konzertkarten für die Kölner Philharmonie zu verzichten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese nicht zurückgeforderten Beträge an die Künstlerinnen und Künstler, Ensembles und Institutionen weitergeleitet werden.“ hm
Am Nachmittag des heutigen Tages, den 16. März, soll der Konzertmitschnitt zudem als video on demand auf der Website der Kölner Philharmonie hochgeladen werden.