„Crazy Heart“ beim RBB: Jeff Bridges als alkoholsüchtiger Countrysänger
Er tingelt kaputt über die Dörfer, klimpert alte Songs und betrinkt sich: Jeff Bridges gibt als Songwriter Otis „Bad“ Blake eine Glanzvorstellung
Sieben Mal war Jeff Bridges für den Oscar nominiert, mit seiner Rolle in dem Musikdrama „Crazy Heart“ hat er die Trophäe 2010 dann endlich bekommen, als Bester Hauptdarsteller. Bridges spielt Otis „Bad“ Blake, der das „bad“ im Namen nicht umsonst trägt: Der texanische Coutrysänger ist 57 Jahre alt, pleite, Alkoholiker und tingelt mit dem Auto von Mini-Gig zu Mini-Gig in den Bundesstaaten. Viele alte Fans halten ihn für eine Legende, aber die kreative Ader des früher herausragenden Songwriters ist längst versiegt, er spielt nur noch alte Songs.
Bridges ist die Ideabesetzung für die Rolle des Sängers, hat der Schauspieler sich selber doch am Anfang seiner Karriere gegen die Musik und für den Film entschieden, aber weiter Songs geschrieben. 1999 kam seinen Debütalbum „Be here soon“ raus, das er zusammen mit dem ehemaligen Doobie-Brothers-Mitglied Michael McDonald und der Folkrock-Legende David Croby aufnahm. In „Crazy Heart“ fasst der alternde Blake neuen Mut, als ihn die Journalistin Jean Craddock (Maggie Gyllenhaal) interviewt und die beiden sich näherkommen. Blakes Alkoholkonsum und sein heruntergekommener, unverlässlicher Way of Life lassen die Affäre aber nicht so recht zur Beziehung werden. Ärztliche Aufforderungen, seinen ungesunden Lebenstil zu ändern, schlägt Blake in den Wind. Er tritt mit seinem früheren Schützling, dem erfolgreichen Countrysänger Tommy Sweet (Colin Farrell) zusammen auf, der ihm aber nicht bei der Wiederaufnahme seiner Karriere helfen will. Als ein Ausflug mit Jeans kleinem Sohn durch seinen Alkoholismus fast in einer Katastrophe endet, packt Blake dann doch endlich sein Leben an …