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Crustation

Crustation

Sie schickten das erste Demo-Tape an verschiedene Plattenfirmen und waren bereit, alles zu riskieren und vielleicht alles zu verlieren. Und sie haben gewonnen: Ihr Debütalbum „Bloom” ist fertig und überzeugt durch zugleich klare und bizarre Tonformen. Wir sprachen mit Keyboard-Tüftler Stig Manley und Sängerin Bronagh Slevin.

KULTUR!NEWS: Crustation, das sind drei Briten und eine Irin. Wie seid Ihr zusammengekommen?

Stig Manley: Ian, Mark und ich haben schon vorher Musik gemacht und 1994 beschlossen, eine Band zu gründen. Zuerst haben wir nur instrumental gespielt, aber dann wollten wir Gesang dazunehmen. Ich habe Bronagh zufällig singen gehört und wußte sofort, wow, daß ist die Stimme, die wir brauchen.

Bronagh Slevin: Ich war an der Uni und wollte erst gar nicht mitmachen. Ich hatte auch noch nie vorher in einer Band gesungen. Als ich dann einen Tag mit ins Studio gegangen bin, war mir dabei ein bißchen komisch zumute. Aber die Jungs haben mich überzeugt.

K!N: Eure Musik ist sehr emotional, manchmal warm, manchmal kalt …

Stig: Wir wollen emotionale Songs schaffen, die nach innen schauen. Wir verwenden Geräusche wie rauschendes Wasser, oder Wellen, alles soll den Hörer ein wenig erschaudern lassen und ihn in einen anderen Raum beamen.

K!N: Dazu kommt ein sehr intensiver, vordergründiger Gesang …

Bronagh: Die Musik erinnert mich an eine bestimmte Athmosphäre, ich habe ein paar Worte dazu im Kopf, die ich dann ausbaue. Meine Texte haben viel mit der Energie des Wassers, mit Flüssen zu tun. Und sie haben viel Raum, viele Metaphern, viele Farben. Insgesamt ist „Bloom„ ein sehr elementares Album.

K!N: Wie viele neue Bands kommt Ihr auch aus Bristol. Was haltet Ihr davon, mit berühmten Kollegen wie Massive Attack oder Portishead verglichen zu werden?

Bronagh: Ich war ja nur Studentin in Bristol, und die Szene hatte auf mich wenig Einfluß. Viele sind hier sehr von der Zivilisation beeinflußt — ich bin eher durch Farben und Stimmungen inspiriert, und von irischer Poesie.

Stig: Daß kann schon mal ein bißchen frustrierend sein, besonders, weil wir seit drei Jahren unsere eigenen Sachen machen. Aber so ist das halt in den Medien, da wird schnell klassifiziert.

Petra Sperling

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