Dana Gavanski: Yesterday is gone
Dana Gavanski liebäugelt bisweilen mehr mit smoothem Pop, findet aber immer wieder zu der verträumten Weitläufigkeit der Ladies of the Canyon.
Weniger ist mehr. Songwriterinnen wie Native Harrow oder Nadia Reid zeigen sich auf ihren jüngsten Alben derart reduziert, dass selbst der Folk Joni Mitchells überladen wirkt. Auch Dana Gavanski verzichtet auf Überflüssiges: Lieber vereint die Kanadierin schlichte Akustikgitarren-Poesie mit trendiger Vintage-Produktion. Sie liebäugelt bisweilen mehr mit dem smoothen Pop von Mathew E. White oder Eleonor Friedberger, findet aber immer wieder zu der verträumten Weitläufigkeit der Ladies of the Canyon.
Dass „Yesterday is gone“ trotzdem mehr gegenwartsbezogen als vergangenheitshörig ist, beweisen die verschwommen wabernden Quietschtöne in „What we had“, die Foxygen-Bläserfanfaren in „Catch“ oder der intellektuelle Pop-Approach in „Good instead of bad“. Und wo die Tochter eines Filmschaffenden und einer Malerin zu kalkuliert zu werden droht, zeigt sie mit „Trouble“ selbstsicheren Mut zur Ungelenkigkeit – die wiederum so berührend wirkt, dass Dana Gavanski es einmal mehr mit Joni Mitchell aufnehmen kann. Was will der Folkfan mehr? vr
Yesterday is gone erscheint am 27. März via Full Time Hobby.