Darren Hayes
Ihr kennt Darren Hayes nicht? Klar doch: Er ist die hohe Stimme von Savage Garden, die Hits wie „Truly madly deeply“ sang. Nach zwei Alben kam 2000 überraschend das Aus für die Australier. Nun legt der Ex-Lehrer sein Solo-Album „Spin“ vor. _ulysses sprach mit ihm über Romantik und das Geheimnis seines Falsetts.
_ulysses: Darren, „Spin“ schwelgt in Gefühlen. Was fühlst du persönlich, wenn du deine eigene Musik hörst?
Darren Hayes: Ich fühle mich stolz. Ich habe die Songs geschrieben, produziert und viele Dinge getan, die ich sonst nicht selbst gemacht habe. Mich erinnert „Spin“ an die Musik, die ich als Kind geliebt habe, und das genieße ich sehr.
_ulysses: Was war das Romantischste, das du je gemacht hast?
Hayes: Ich habe mal für einen ganz besonderen Menschen eine Platte aufgenommen – nur ich und ein Piano. Davon gibt es nur ein einziges Exemplar.
_ulysses: Ist romantischer Pop nicht überholt?
Hayes: Oh, nein! Ich glaube, die Welt braucht Idealismus. Man muss die Menschen ermutigen zu träumen, zu lieben, den Nebenmann einfach mal anzuschauen. Liebe ist alles, was wirklich zählt. Das predige ich auch in meinen Liedern.
_ulysses: Und damit willst du wahrscheinlich die Welt verbessern.
Hayes: Ich glaube, dass Musik die Menschen in die richtige Stimmug dafür versetzen kann. Das gilt für alle kreativen Dinge. Kreativität ist die Antwort auf Zerstörung.
_ulysses: Du warst sehr kreativ, hast über 30 Songs geschrieben. Auf „Spin“ sind nur zwölf. Wo bleibt der Rest?
Hayes: Das sind größtenteils Demo-Versionen. Ich will versuchen, sie übers Internet zu veröffentlichen. Zum Album wird es eine spezielle CD-Rom geben, mit der man sich einloggen und die zusätzlichen Songs hören kann. Andere werde ich mit den Singles veröffentlichen.
_ulysses: Dein Markenzeichen: die hohe Stimme. Hast du eine spezielle Technik?
Hayes: Nein, eigentlich nicht. Ich trinke viel Wasser, keinen Kaffee oder Alkohol. Ich habe früher viel Michael Jackson, Stevie Wonder, Diana Ross gehört und sie einfach nachgemacht. Witzigerweise wird es mit den Jahren sogar leichter.
_ulysses: Apropos Jahre: Du wirst 30. Angst?
Hayes: Im Gegenteil. Ich freu mich drauf, weil ich mich schon länger älter fühle, als ich bin. Auch meine Freunde sind fast alle älter. Ich habe mich in den letzten zwei, drei Jahren sehr verändert, mein Haar ist heller und Yoga ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Ich werde mich mit 30 viel wohler fühlen in meiner Haut.
_ulysses: Wo singst du am liebsten?
Hayes: Morgens unter der warmen Dusche! Nie eigene Songs, aber so ausgiebig, dass meine Managerin immer ganz entnevt an die Tür trommelt.
_ulysses: Was stand heute auf dem Programm?
Hayes: Ein Song vom neuen Natalie-Imbruglia-Album.
Interview: Bärbel Pfannerer