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Das Künstlerleben während der Pandemie

Kunst ist für viele eine angenehme Abwechslung, ein kleiner bunter Klecks im Leben. Während der Pandemie verschönert sie die vielen zu Hause verbrachten Stunden und kann zu einem Lichtblick in der Enge der eigenen vier Wände werden. Das letzte Jahr hat in der Kunstszene aber vieles verändert.

Mit der Schließung von unter anderem Einkaufszentren, Schulen, Kindergärten, Museen und Galerien war jeder Mensch betroffen. Besonders mit der Schließung Letzterer hat sich für viele Künstler*innen der Alltag verändert. Online Kanäle haben an Wichtigkeit gewonnen. Viele Künstler mussten neue Verkaufskanäle erschließen, sich in ihrer Arbeitsweise ändern oder haben sich in ihren Motiven an die neue Realität angepasst. Aber hat sich wirklich so viel verändert? Carlos Blanco Artero, ein spanischer Künstler aus Madrid, findet nicht. „Meine Situation als Künstler hat sich kaum verändert, mein Tagesablauf ist genau derselbe. Man könnte sagen, dass der Künstler in einem ständigen Lockdown lebt.“, zeichnet er das Bild des einsam schaffenden Künstlers. Für Ihn hat sich der Alltag also nicht verändert. Aber die Auswirkungen der Pandemie spürt er trotzdem: So saß er einige Monate in Berlin fest, da er nicht nach Spanien ausreisen konnte. Aber auch künstlerisch musste er Einbußen hinnehmen: Viele Gruppenausstellungen mit seinen Werken wurden abgesagt und auch eine Einzelausstellung, die für 2020 geplant war, musste verschoben werden. Nur sein Stil hat sich nicht verändert: Für ihn ist “Die Beziehung zwischen dem Künstler und seiner Malerei […] viel intimer und immanenter als jede Krise.“. Nichtsdestotrotz kann man Motive aus der Pandemie in seinen Werken finden, wie das Toilettenpapier in “PAPER-EATER”.

Susana Aldanodo, eine Künstlerin aus den Vereinigten Staaten, wirft ein neues Licht auf die Isolation, die die Pandemie mit sich brachte. Für sie ist Einsamkeit grundlegend für bahnbrechende Inspirationen. Sie sagt: “Ich habe in der Vergangenheit Perioden der Einsamkeit erlebt, und obwohl diese Periode der Isolation uns allen auferlegt wurde, habe ich sie im künstlerischen Sinne als eine Gelegenheit zum Überdenken und zur Wiederverbindung mit meinem inneren Selbst und mit meiner Arbeit angenommen. Ich glaube, ich blühe als Künstler auf, wenn mir das Privileg der Einsamkeit gewährt wird.“. Sie wurde aber in ihrem Schaffensprozess behindert. Ein Teil ihrer Routine ist es, im Freien zu malen. So kann sie sich von Ihren Lieblingsorten inspirieren lassen. Seit der Pandemie ist dies leider nicht mehr möglich. Generell findet sie aber, dass sie während herausfordernden Zeiten in ihrer Arbeit aufblüht und so einige ihrer bisher besten Arbeiten entstanden sind.

Für Carola Thiele war das Wegfallen der physischen Ausstellungen besonders einschneidend: „Meine erste Absage war eine Ausstellung in Barcelona und mir wurde klar, dass es von nun an schwierig sein würde, meine Werke irgendwo physisch zu präsentieren. Zum Glück konnten im Spätsommer zwei Ausstellungen in Zürich und London stattfinden.“  Aber auch Sie hat in der Pandemie neue Inspiration gefunden: “Meine Kreativität […] ist überhaupt nicht eingeschränkt worden. Ich denke, dass sie eher freigesetzt wurde.”. Gleichzeitig betont Carola, wie wichtig der Online-Kunstmarkt für sie in diesen Zeiten war und ist. „Ich habe meine Präsentation auf dem Onlinemarkt ausgebaut. Das war für mich kein Problem, da ich den Online-Markt schon sehr lange nutze. Seit 2019 bin ich Künstlerin bei Singulart und ich bezeichne Singulart als einen Meilenstein für den Online-Markt.“. Auf Singulart kann man durch Kunstwerke von verschiedenen anerkannten Künstlern stöbern, neue Werke entdecken oder Kunst kaufen.

 

PAPER-EATER, 2020, Carlos Blanco Artero

 

Der einsame Clown, 2020, Carola E. Thiele
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