Zum Inhalt springen

Das Stuttgarter Hutzelmännlein: Schauspielhaus, Stuttgart

44116_das_stuttgarter_hutzelmaennlein
(Foto: © JU)

Weihnachtsmärchen nach der Weihnachtsmärchensaison: „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“

Wer dem Schauspiel Stuttgart Böses will, der betont gerne, dass das Theater unter dem scheidenden Intendanten Armin Petras nicht mehr ist als eine an den Neckar verpflanzte Variante Berliner Bühnenästhetik. Was freilich vor allem eine gewisse Denkfaulheit der Petras-Verächter beweist – Stücke wie „Pfisters Mühle“ oder „Das kalte Herz“ beruhen auf Stoffen, die so nur in Stuttgart funktionieren könnten, Petras machte hier Stadttheater im Wortsinne (wobei man über den künstlerischen Ertrag der jeweiligen Inszenierungen noch einmal gesondert reden sollte).

In diese Reihe gehört auch „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“: ein verschachteltes Kunstmärchen Eduard Mörikes, in das unter anderem der bekannte Stoff der „Schönen Lau“ eingewoben ist, ein Ausflug in die Schwaben-Romantik einerseits, ein wilder Genrebastard andererseits, der das Kunstmärchen mit dem derberen, effektgeladenen Ton der Volksmärchen auflädt und das Ergebnis in einer Novellenstruktur verbindet.

Dieses Weihnachtsmärchen einen Monat nach der Weihnachtsmärchensaison inszeniert Hanna Müller, eine Nachwuchsregisseurin, die vor einem Jahr mit „Pünktchen und Anton“ Jugendstück-Erfahrung am Schauspiel Stuttgart sammeln konnte.

Beitrag teilen:

Mehr Kulturhighlights imkulturnews.letter

Jetzt kostenlos abonnieren