Das Wunder von Bern
Nein, es spielt nur zum Teil im Berner Wankdorfstadion. Und dennoch wird im Musical „Das Wunder von Bern“ Fußball gespielt. Vertikal. An der Rückwand.
Dass das Musical „Das Wunder von Bern“ rundum so gelungen ist, hat gleich drei Gründe, so viele, wie die deutsche Nationalmannschaft im Finale von 1954 Tore schoss. So baute man dem Musical mit dem Stage Theater an der Elbe in Hamburg eigens eine Bühne. Mit der Geschichte aus dem gleichnamigem Film von Sönke Wortmann hat es außerdem als erstes Musical das Thema Fußball zum Gegenstand. Mit dem Fußball aber geht man in die Vertikale und bespielt frech die Bühnenrückwand, auf der die Schauspieler an Seilen hängend den Ball vorantreiben. Kurz gesagt: „Das Wunder von Bern“ ist ein gelungenes Musical, weil es trotz allen Jubels um die Fußballweltmeisterschaft patriotisch den Ball flach hält, voller komischer Momente ist und nicht zuletzt eine ergreifende Vater-Sohn-Geschichte aus der Generation der Kriegsheimkehrer erzählt. Frank Ramond schrieb die Songtexte, Martin Lingnau die Musik, und für Buch und Regie war Gil Mehmert verantwortlich, der bereits in allen Genres des Musiktheaters inszenierte.