David Baldacci: Der Auftrag
David Baldacci haut Bücher raus wie Imbissmitarbeiter fettige Hackfleischburger – der Stapel seiner Werke wächst pro Jahr im Schnitt um zwei an, und weltweit verkauft der Amerikaner davon Millionen Exemplare. Da Baldacci vorzugsweise in Reihen schreibt, bietet sich solch eine Fließbandarbeit wohl an, doch ab und an merkt man den Ergebnissen dann auch an, in welcher Eile sie entstanden sind.
„Der Auftrag“ ist so ein Fall: Es ist der fünfte Band der „Camel-Club“-Reihe rund um den Ex-CIA-Agenten und Berufsattentäter Oliver Stone und seine Mitstreiter, die stets irgendwelche Verschwörungen im Politmilieu aufzuklären haben. Eigentlich sollte Stone sich im Auftrag der Regierung Ermittlungen gegen die russische Drogenmafia widmen, doch wie der Teufel es will, detoniert am Abend vor der Abreise aus Washington direkt vor Stones Füßen eine Bombe, die für den auf Staatsbesuch in der US-Hauptstadt weilenden britischen Premier gedacht war. Der Präsident beauftragt ihn daraufhin persönlich, den Fall aufzuklären. Ihm zur Seite: eine toughe Agentin des britischen MI6 …
Auch wenn am laufenden Band Zeugen abgemurkst und Stone aggressiv verfolgt wird, fehlt diesem Thriller die richtige Spannung – und ein roter Faden. Die Handlungsstränge verfransen sich in zu vielen Wendungen, nach Realitätsnähe sucht bei Baldacci sowieso niemand, und auch der überraschende Schluss vermag das Ganze nicht mehr rund zu machen. Vielleicht hätte man das Fließband doch mal ein wenig langsamer laufen lassen müssen.