„Dead Boy Detectives“ auf Netflix: Die neue Serie in Neil Gaimans „Sandman“-Universum
Netflix startet mit „Dead Boy Detectives“ den Versuch eines Neil Gaiman-Serienuniversums. Dem Erfolg steht nicht mehr viel im Wege.
Heute startet mit „Dead Boy Detectives“ die nächste Serie in Neil Gaimans Sandman-Kosmos auf Netflix. Die Idee hinter der Serie ist dabei eine alte: Gaiman hatte die Comic-Reihe um die beiden Geister-Detektive Edwin Paine und Charles Rowland schon in den 90er-Jahren für Image Comics ins Leben gerufen. Nachdem sich aber die „Sandman“-Serienfassung 2022 großer Beliebtheit erfreut hat, ist es nun Zeit für den Unterhaltungskonzern, die fantastische Welt von Gaimans Comics zu erweitern.
Und das gelingt sogar ziemlich gut: So schräg die Prämisse ist – zwei Geister, die in unterschiedlichen Zeitaltern verstorben sind und erst nach dem Tod zusammengefunden haben gründen eine Detektiv-Agentur und lösen vornehmlich übernatürliche Kriminalfälle –, so gut funktioniert sie in Serienform. Die einzigartige Welt von Neil Gaiman schien schon mit Bryan Fullers vielversprechender „American Gods“-Serie auf Starz wie prädestiniert für das moderne Streamingformat.
Die Zeit für das Neil Gaiman-Universum auf Netflix ist gekommen
Wo „American Gods“ in Sachen Weirdness zum Teil noch seiner Zeit voraus gewesen zu sein schien und dann zeremonielos nach einer dritten Staffel und einem brutalen Cliffhanger von Starz gecancelt wurde, ist die Zeit jetzt reif für ein vollumfassendes Neil Gaiman-Universum im Marvel steal zu sein. „Dead Boy Detectives“ auf Netflix folgt in den Fußstapfen von „Sandman“ und macht keine Kompromisse, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen.
Stattdessen ist die Serie ein regelrechter Liebesbrief an Gaimans Welt geworden. Die wechselnden Drehbuch-Autor:innen und Regisseur:innen unter der Ägide der Showrunner Steve Yockey und Beth Schwartz schaffen es, den mal mysteriös-fantastischen, mal berührenden und mal trocken-humorvollen Ton von Gaimans Comics auf die Serien-Leinwand zu übertragen. Und das liegt nicht zuletzt auch an der großartigen Leistung der Hauptdarsteller, die die Dynamik der Dead Boy Detectives perfekt einfassen. Ein bisschen Glück und Word of Mouth braucht es vielleicht noch für den Mainstream-Erfolg, aber sonst liegt dem Wurf zum Neil Gaiman-Cinematic Universe auf Netflix nicht mehr viel im Wege.