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Dean Brown

Der Amerikaner ist einer der gefragtesten Jazzgitarristen. Nach Engagements bei Bill Evans, David Sanborn, Billy Cobham oder den Brecker-Brüdern fehlte nur noch ein Soloalbum.

kulturnews: Dean, warum mussten wir auf dein Debüt „Here“ so lange warten?.

Dean Brown: Nun, ich hatte eigentlich dauernd eine Band. Schon seit meiner Kindheit. Es gab immer Leute, die sagten, wie sehr sie meine Musik mögen. Aber das war selten richtig ehrlich. Immer, wenn ich mal was abgeliefert habe, hieß es: Nein, das ist nicht der Trend. Spiel Smooth-Jazz oder Blues-Jazz. Jetzt konnte ich endlich verwirklichen, was ich wollte.

kulturnews: Geholfen hat sicherlich auch, dass du mit George Duke, Marcus Miller, David Sanborn, Bill Evans oder Billy Cobham ein Who’s Who des aktuellen Jazz versammeln konntest.

Brown: Ja, das war genial. Jeder wollte sofort helfen. Aber kein Wunder: Das sind halt die Leute, mit denen ich immer wieder spiele. Für die Songs brauchte ich nur meine Lieblingsmusiker auszusuchen. Und das sind zumeist berühmte Leute. Wobei es auf dem Album aber auch Namen gibt, die mehr Ruhm verdienen. Wie etwa den Drummer und Washington-Gogo-Erfinder JuJu House.

kulturnews: Diese Gruppe von Jazzern, die sich immer wieder gegenseitig aushilft, erinnert uns ein wenig an die Generation der P-Funker um George Clinton oder Bootsy Collins.

Brown: So tiefe Familienbande wie bei den P-Funkern bestehen noch nicht. Unsere Szene ist vor allem miteinander verbunden, weil sie viel kleiner ist, als es von außen erscheint. Man trifft auf den Festivals immer wieder die selben Leute und freundet sich schnell an.

kulturnews: Bevor du studiert hast, warst du schon ein Popstar in Korea. Wie kam es denn dazu?

Brown: Mein Vater wurde als GI nach Korea versetzt. Damals haben fast alle koreanischen Bands englischsprachige Popmusik gecovert. Unser Agent hatte dann aber die geniale Idee, uns koreanische Lieder spielen zu lassen. Der Erfolg war bombastisch. Wir spielten Rock ’n’ Roll mit koreanischen Texten. Die Leute haben uns dafür geliebt.

Interview: Frank Nischk

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