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Dennis Hopper

Er hat so ziemlich alles gespielt: Klassiker wie „Easy Rider“ und „Apocalypse now“, Mainstream wie „Speed“, Trash wie „The Crow: Wicked Prayer“. Nun erweitert Dennis Hopper seine Filmografie um ein wichtiges Genre: den Zombie-Film. Der 69-Jährige sieht seine Karriere aber realistisch.

_ulysses: Mr. Hopper, in einem Zombiefilm vermutet man eigentlich keine Hollywood-Legende. Was ist der Grund dafür?

Dennis Hopper: Regisseur George A. Romero. Ich mag die politischen Querverweise in seinen Arbeiten, für mich ist er ein wandelnder Meilenstein der Filmgeschichte. Unsere Karrieren entwickelten sich anfangs sehr ähnlich; wir arbeiteten zeitgleich an „Easy Rider” und „Die Nacht der lebenden Toten“. Beide Filme bescherten uns damals unabhängig voneinander den Durchbruch. Nach Romeros Film war Halloween nicht mehr dasselbe Fest. (lacht)

_ulysses: Heute, fast 35 Jahre später, ist Romeros politische Subversivität immer noch aktuell. Ihre unsympathische Figur in „Land of the Dead“ soll nichts anderes sein als ein typischer Republikaner.

Hopper: Symbolisch betrachtet mag das vielleicht stimmen, andererseits möchte ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Kaufman, meine Rolle, macht illegale Dinge und ist extrem bösartig. Ich will nicht unbedingt Querverweise zu den Republikanern ziehen.

_ulysses: Und doch haben politische Filme seit Bushs Wiederwahl Hochkonjunktur.

Hopper: Es gibt in Amerika derzeit eine starke konservative und eine starke liberale Bewegung, die sich beide eifrig im Filmgeschäft betätigen. Ich will das nicht negativ werten, vielleicht ergeben sich daraus ja ein paar interessante Filmstoffe. Zwangsläufig sind Filme fast immer politisch, auch wenn man es nicht vermutet. Ich habe kürzlich den Erzähler bei „Inside Deep Throat“ gemacht, der sich mit dem Phänomen des Pornofilms „Deep Throat” beschäftigt. Sogar dieser Stoff erwies sich als hochpolitisch – die Freizügigkeit des Films löste vor mehr als dreißig Jahren politische Kontroversen aus. Der Hauptdarsteller, der 250 Dollar für seinen Auftritt bekam, wurde ins Gefängnis gesteckt, die eigentlichen Macher blieben auf freiem Fuß und verdienten mehr als 600 Millionen Dollar. Ob Romero in seinem Film offensichtlicher Stellung bezieht, bleibt seine Sache. Ich habe auf die Machart des Films nur wenig Einfluss.

_ulysses: Obwohl Sie der erste wirkliche Star in Romeros Zombie-Filmen sind. Bislang vertraute er eher auf unbekannte Gesichter.

Hopper: Ich würde mich selbst nicht als Star bezeichnen, eher als eine vom Glück gesegnete Person, die über die Jahre all das machen konnte, was sie wollte. Ich liebe meinen Job – mehr aber auch nicht. Auch John Leguizamo, der eine der Hauptrollen spielt, ist für mich kein Star, sondern einer der besten Jungschauspieler seiner Zeit. Wir beide hatten ja vor zwölf Jahren schon einmal das Vergnügen miteinander. In einem Film, auf den keiner von uns stolz ist: „Super Mario Bros“. (lacht) Ein Alptraum war das!

_ulysses: Sie haben in den letzten fünfzig Jahren in mehr als 140 Filmen mitgespielt. Sind Sie rückblickend zufrieden?

Hopper: Ich hatte noch nie eine großartige Rolle, und warte bis heute darauf. Ich könnte noch nicht einmal konkretisieren, auf was ich warte, aber man merkt wohl beim Lesen, ob eine Rolle grandios ist oder nicht. Aber so etwas bekomme ich nicht angeboten. Gut, ich habe in einigen wunderbaren Filmen mitgespielt, und meine Rolle als Frank Booth in David Lynchs „Blue Velvet” habe ich sehr genossen. Aber wirklich grandiose Rollen? Die bekommt in meinem Alter nur Anthony Hopkins.

Interview: Rico Pfirstinger

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