Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui: Schauspiel Düsseldorf
Ein Wagnis: Volker Hesse inszeniert Brecht in Düsseldorf.
Besonders häufig findet Brechts Faschismus-Parabel „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ nicht den Weg auf die Spielpläne – zu prägend ist die 1995er-Inszenierung Heiner Müllers am Berliner Ensemble, zu raumgreifend die damalige Performance Martin Wuttkes in der Titelrolle, als dass sich Theater dem Vergleich aussetzen wollen würden. Das Düsseldorfer Schauspielhaus, ab Mitte des Monats umbaubedingt im Exil Central am Hauptbahnhof, traut sich: Heisam Abbas spielt den Gangster Arturo, der vom Establishment an die Macht gebracht wird und nach und nach seine alten Weggefährten ausschaltet. Regie führt Volker Hesse; der ehemalige Intendant am Zürcher Neumarkt und am Berliner Gorki ist ein Routinier, der sich auch mit schwierigen Stoffen wie dem späten Brecht („Arturo Ui“ wurde 1958 uraufgeführt) auskennt. Hesse inszeniert schon seit den 1980ern regelmäßig in Düsseldorf, auch verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit Intendant Günther Beelitz.