„Der fremde Sohn“ bei Arte von Clint Eastwood

Was tut man, wenn einem der entführte Sohn zurückgebracht wird und das gar nicht der eigene Sohn ist?
Heute bei Arte und bis 3. Mai in der Arte-Mediathek zu finden: „Der fremde Sohn“ von Clint Eastwood, mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Filme, bei denen der mittlerweile fast 95-jährige Clint Eastwood Regie führt, sind nicht nur kinematografische Lehrstunden, sondern stets auch moralische Diskurse über menschliche Makel, Schuld und Sühne. „Der fremde Sohn“ von 2008 basiert auf der wahren Geschichte von Christine Collins (Angelina Jolie), deren Sohn im Jahr 1928 in Los Angeles entführt wurde. Als die unter Korruptionsvorwürfen stehende Polizei nach fünf Monaten einen Jungen findet, auf den die Beschreibung zutrifft, wird die Suche beendet und der Fall geschlossen.
Der Haken: Mutter und Sohn haben sich noch nie gesehen, der Junge ist nicht Collins’ Kind – doch die Behörden ignorieren das … Eastwoods konzentriert sich dauf eine atmosphärisch dichte und spannende Krimigeschichte, die zur stilistischen Meisterleistung wird. Jede Einstellung ist brillant in ihrer Wahrhaftigkeit, jede Darstellerleistung berührend und verstörend zugleich. Eastwoods Erzählstil ist Kino in seiner reinsten und professionellsten Form, mit einer Hauptdarstellerin, die man zuallererst für ihre schauspielerische Wandlungsfähigkeit und nicht für ihren privaten Geltungsdrang bewundern sollte. ds