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Der haarige Affe: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg

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(Foto: © Thomas Aurin, 2018)

Theatergenie mit Narrenfreiheit: Frank Castorf inszeniert Eugene O’Neill

Frank Castorf hat Narrenfreiheit. Seit er die Intendanz der Berliner Volksbühne abgeben musste noch mehr als zuvor – mittlerweile hat sich Castorf einen Status in der deutschen Theaterwelt erarbeitet, aufgrund dessen er sich problemlos eine siebeneinhalbstündige Hardcore-Inszenierung wie „Les Misérables“ am Berliner Ensemble erlauben darf. Oder sich am Hamburger Schauspielhaus einen obskuren Eugene-O’Neill-Einakter vornehmen. „Der haarige Affe“ handelt vom Heizer eines Ozeanliners, der von einer Millionärstochter angehimmelt wird, freilich nur als Kuriosität, als „haariger Affe“.

Inszeniert wird das 1922 uraufgeführte, expressionistische Stück nur selten; 2011 koppelte es Johan Simons allerdings an den Münchner Kammerspielen mit Fellinis „Schiff der Träume“, und ebenjener Filmstoff war auch einer der größten Schauspielhaus-Erfolge der vergangenen Jahre, entsprechend passt die Neuinszenierung besser als zunächst gedacht.

Außerdem ist Castorf gut im Ausgraben randständiger Vorlagen – vor knapp drei Jahren zeigte er ebenfalls in Hamburg „Pastor Ephraim Magnus“ von Hans Henny Jahnn, und wer diesen Brocken von Inszenierung damals durchgestanden hat, der erzählt heute noch davon.

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