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Der Kirschgarten: Schauspielhaus, Stuttgart

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(Foto: © Rolf Arnold)

Ohne Samowar und Birken: „Der Kirschgarten“ in Stuttgart

Einer der größten Erfolge von Armin Petras’ Stuttgarter Intendanz war Robert Borgmanns Inszenierung von Anton Tschechows „Onkel Wanja“ vor dreieinhalb Jahren – böse, realistisch, fordernd, zu Recht als eine der bemerkenswertesten Inszenierungen des Jahres zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Da liegt es nahe, jetzt, wo das Schauspiel die Fortune verlassen hat, diesen Hit zu wiederholen, sprich: Borgmann (Foto) einen weiteren Tschechow inszenieren zu lassen. Dass der 1980 geborene Regisseur forcierte Langeweile ebenso beherrscht wie die konsequente Vermeidung von Russland-Klischees mit Birkenwäldchen und Samowar, hat er ja bewiesen.

„Der Kirschgarten“, die Geschichte eines dem Untergang geweihten Idylls, kann man als Analogie auf den Siegeszug des Kapitalismus lesen, vor allem aber auf die Unfähigkeit der alten Eliten, diesem Siegeszug etwas entgegen zu setzen. Als „Geschichte einer grenzenlos überforderten Übergangsgesellschaft, die ohne Aussicht auf eine Zukunft am Alten festhält. Doch das Leben, wie man es kannte, ist an seine Grenzen geraten, es existiert nicht mehr – die Konfrontation mit der Realität mündet in die Katastrophe.“

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