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„Der letzte Takt“ im Streichquartett: Der Cellist darf nicht sterben!

Die schwarzhumorige isländische Komödie „Der letzte Takt“ kommt bei uns in die Kinos.
Die schwarzhumorige isländische Komödie „Der letzte Takt“ kommt bei uns in die Kinos. (Foto: Mindjazz Pictures)

In Island nennt man ihn den King of Comedy: Jetzt kommt Sigurjón Kjartanssons schwarzhumorige Komödie „Der letzte Takt“ über einen toten Cellisten bei uns in die Kinos.

Was tun, wenn dem Streichquartett wegen mangelnder Qualifikation die Fördermittel gestrichen werden sollen? Im isländischen Reykjavik bietet sich plötzlich eine Lösung an, die politisch zwar alles andere als korrekt ist, doch dann kommt alles noch viel, viel schlimmer. „Der letzte Takt“ von Regisseur Sigurjón Kjartansson geht gleich mit mehreren ernsthaften Themen äußerst humorvoll um, ohne diese für oberflächliche Lacher zu verraten.

Ganz egal ob beim ESC oder bei der Fußball-WM: Das isländische Publikum erweist sich als äußerst begeisterungsfähig – doch nicht so beim Kammerorchester von Reykjavik! Dem bleibt nicht nur sukzessive das Publikum weg, auch der ortsansässige Kulturkritiker lässt kein gutes Haar an den Musizierenden, denen schließlich der Geldhahn zugedreht wird. Richten soll es ein weltberühmter Cellist (Hilmir Snær Guðnason, „Lamb“), doch der stellt sich als übergriffiger Egomane heraus … Als begeistertem Klassikliebhaber ging für den Regisseur und Drehbuchautor Sigurjón Kjartansson ein Traum in Erfüllung. Doch mit seiner morbiden Komödie „Der letzte Takt“ gelingt ihm nicht nur ein authentischer Einblick in den Alltag leidenschaftlicher Musikerinnen und Musiker. Sein Film ist darüber hinaus eine satirische Auseinandersetzung mit dem Thema Machtmissbrauch mit einem äußerst schwarzhumorigen Schlussdrittel. Nur auf den ersten Blick albern, erweist sich der Film hier als befriedigende Genugtuung für all jene, die selbst schon einmal mit sexuellen Übergriffen zu tun hatten, und „Der letzte Takt“ ist plötzlich längst nicht mehr so seicht, wie es der Film in seiner gefälligen ersten Hälfte andeutete.

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