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Der Vater: Münchner Kammerspiele

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(Foto: © Thomas Aurin)

Antifeminismus in Zeiten von MeToo: Strindbergs „Der Vater“ in München

Die Münchner Kammerspiele stehen vor dem Nichts: Hausregisseur Nicolas Stemann wird 2019 gemeinsam mit Chefdramaturg Benjamin von Blomberg Bayern verlassen, um die Intendanz des Schauspielhauses Zürich zu übernehmen, ein Jahr später wird auch Hausherr Matthias Lilienthal, der die Kammerspiele konsequent postdramatisch positionierte, gehen.

Entsprechend weiß man gar nicht, was das Experimentieren in der Maximiliansstraße eigentlich noch soll – im Grunde wird hier ein Experiment weitergeführt, von dem man schon weiß, dass es nicht funktioniert.

Sei es drum, Stemanns Fähigkeiten als Regisseur stehen außer Frage, auch weil der 49-Jährige es mit Arbeiten wie „Der Kirschgarten“ und „Wut“ schaffte, aktionistische Formen mit traditioneller Textarbeit zu verknüpfen. August Strindbergs „Der Vater“ ist eine durchaus passende Vorlage für Stemanns diskursiven Ansatz: Der schwedische Dramatiker formulierte hier 1887 eine Art antifeministisches Manifest, das in Zeiten von MeToo und Maskulinismus einen überraschend einleuchtenden Gegenwartsbezug erhält.

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