„Der Zauber von Malèna“ bei Arte: Poesie pur

Die schöne Malèna (Monica Bellucci) ist der Schwarm des ganzen Dorfes. Doch Eifersucht und Hass drohen ihr Leben zu ruinieren.
Wer die poetischen Bilder Guiseppe Tornatores einmal gesehen hat, vergisst sie nicht. Wenn Tim Roth mit einem Flügel durch den Raum gleitet („Die Legende vom Ozeanpianisten”) oder ein Seelenverkäufer wie ein Marktschreier tobt („Der Mann, der die Sterne macht”), sind das perfekte Kinomomente. „Der Zauber von Malèna“, einer alleinstehenden Frau im Italien des Zweiten Weltkrieges, entfaltet sich nur sehr langsam. Malèna wird von allen heimlich bewundert. Alle Männer von acht bis 80 lieben sie.
Doch mit einigen gemeinen Gerüchten rückt man sie in ein schlechtes Licht. Sie wird gedemütigt und geschlagen, weil sie zu schön ist für diese Stadt. Eine wunderbare Rolle für Monica Bellucci. Ungewöhnlich ist nur, dass Tornatore seine Bilder Siziliens so lange in der Warteschleife lässt. So entfaltet sich erst ganz zum Schluss, wenn der Irrweg der Prinzessin aufgelöst wird, die Poesie Tornatores. Ungewöhnlich, aber fast so schön wie sonst.