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Désirée Nick

Kaum zu glauben: Aber die 1,78 Meter große Blondine, die gerne deftige Zoten aus der alleruntersten Schublade reißt, war Lehrbeauftragte für katholische Religionspädagogik. Falls sich ihre ehemaligen Schüler einmal in das Programm der originellen Berlinerin mit ebensolcher Schnauze verirren sollten, werden sie ihren Ohren nicht trauen.

KULTUR!NEWS: Désirée Nick, was hat es mit dem seltsamen Titel ihres neuen Programms auf sich?

Désirée Nick: Es bedeutet Ausnahmezustände des menschlichen Lebens in allen Facetten zu zeigen.

K!N: Aha. Ihre Autobiographie heißt „Bestseller einer Diva“. Ist dieser Begriff für sie Programm?

Nick: Ich finde, der Begriff ist total abgenutzt, denn heute nennt sich doch Hinz und Kuntz Diva. Man möchte ja schon gar keine Diva mehr sein bei den vielen Diven, die herumlaufen. Aber da viele Leute mich gerne so bezeichnen und ich diese Rolle wohl offensichtlich ausfülle, habe ich es bei dieser Titulierung belassen.

K!N: Stört es sie, daß viele ihre Erscheinung interessanter finden als die Künstlerin Désirée Nick?

Nick: Die Erscheinung macht die Künstlerin doch erst aus. Man kann ein Publikum bestimmt nicht durch Äußerlichkeiten, sprich, weil man groß und blond ist, bei der Stange halten. Ich bin Künstlerin und würde auch auf der Bühne stehen, wenn ich klein und dick wäre. Sollen die Leute doch froh sein, daß ich dazu noch gut aussehe.

K!N: In Ihrer Biographie fällt auf, daß Sie Lehrbeauftragte für katholische Religionspädagogik waren. Verarbeitet da die ehemalige Religionslehrerin auf der Bühne traumatische Schulerlebnisse?

Nick: Bestimmt nicht so, wie Sie meinen. Désirée Nick hat sehr viele Facetten, Religionslehrerin ist da nur eine davon. Wenn man eine Personality-Show macht, muß man immer die ganze Person einbringen. Da wäre es falsch, nur eine einzige Facette herauszugreifen.

Interview: Jürgen Spieß

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