Deutscher Friedenspreis für Fotografie geht an Emeke Obanor
Bei der Verleihung in Osnabrück wurden der nigerianische Fotograf und die deutsch-iranische Nachwuchsfotografin Shirin Abedi ausgezeichnet.
Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie geht an den nigerianischen Profi-Dokumentarfotografen Emeke Obanor für seine Arbeit „Heroes“. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wurde 2019 zum ersten Mal verliehen. Die Verleihung fand im Kulturgeschichtlichen Museum des Osnabrücker Museumsquartiers statt.
Deutscher Friedenspreis für Fotografie: Hoffnungsvolle Heldinnen
Obanor bildet in „Heroes“ Mädchen ab, die von der Terrorgruppe Boko Haram entführt wurden und denen die Flucht und die Wiedererlangung ihrer Freiheit gelang. Die Mädchen wurden zwar während ihrer Gefangenschaft radikalisiert, haben aber nie den Mut und den Glauben verloren, für ihre Zukunft, für eine Ausbildung zu kämpfen.
Der Juryvorsitzende Michael Dannenmann, ein international renommierter Porträtfotograf, über den Juryentscheid: „Emeke Obanor zeigt uns mit dieser herausragenden Arbeit nicht nur seine hoffnungsvollen Heldinnen, sondern auch ihren weiteren Weg in eine selbstbestimmte Zukunft in Frieden“„,Heroes’ ist eine starke Fotoserie, die den Deutschen Friedenspreis für Fotografie in wunderbarer und beindruckender Weise repräsentiert“, ergänzt Jurymitglied Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück.
Ballett und Sehnsucht
Beste Nachwuchsarbeit 2021 wurde die poetische Bildserie „May I have this Dance?“ der im Iran geborenen und 1996 als Kind nach Deutschland migrierten Fotografin Shirin Abedi. In der Serie widmet sie sich der iranischen Ballettszene, die sich für die Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit einsetzt. Und das, wo im Iran laut Gesetz Unmoral und Unzucht die Folge von sinnlichem Tanz sind! Während die Abschaffung des Balletts in der Revolution die Unabhängigkeit vom Westen symbolisierte, steht der Tanz heute für die Sehnsucht einer Generation nach westlicher Freiheit. Der mit 2 500 Euro dotierte Nachwuchspreis geht immer an fotografische Nachwuchstalente, die sich noch in Studium oder der Berufsausbildung befinden.
Was ist der Deutsche Friedenspreis der Fotografie?
Der Deutsche Friedenspreis für Fotografie ist eine gemeinsame Initiative der Friedensstadt Osnabrück und der ortsansässigen Felix Schoeller Group und wurde 2019 zum ersten Mal ausgeschrieben. Die Arbeiten der Sieger sowie aller jeweils fünf Nominierten in den beiden Kategorien des internationalen Fotowettbewerbs für Profifotografen sind ab dem 3. Oktober 2021 für sechs Monate im Museumsquartier Osnabrück ausgestellt.
Hier gibt es noch mehr Infos über den Deutschen Friedenspreis der Fotografie.