Deutsches Schauspielhaus: „Der lange Schlaf“ feiert Premiere
Ans Deutsche Schauspielhaus kommt „Der langer Schlaf“ - wer wird da wegpennen? Die Figuren oder die Zuschauer:innen?
Deutsches Schauspielhaus: Eine Dystopie zum Wegpennen? Von einem Autor, der 42 Preise für seine bisher 101 Stücke bekommen hat, die auf sechs Kontinenten in acht Sprachen aufgeführt wurden und werden, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene? Wer kann es sein, der uns da so beeindruckt und offenbar auch langweilen will? Es handelt sich um einen Australier mit dem herrlichen Namen Finegan Kruckemeyer, dessen Stück „Der lange Schlaf“ am 20. Januar seine deutschsprachige Erstaufführung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg feiert.
Dabei ist das Stück keine Variante von Raymond Chandlers berühmten Noir-Klassiker „The big Sleep“. Nein, „Der lange Schlaf“ von Finegan Kruckemeyer (2018 in den USA der meistgespielte Autor von Theaterstücken für Kinder) wurde vom Deutschen Schauspielhaus aus ganz akut zeitaktuellen Gründen als Premiere ausgewählt: Es beschäftigt sich mit der Klimakrise und präsentiert fiktiv einen radikalen Lösungsvorschlag, wie die vom Menschen gequälte Erde sich erholen kann: In Kruckemeyers Stück verdonnern die Regierungen im Jahr 2030 die Menschheit zu einem einjährigen Dornröschenschlaf, einem künstlichen Koma als letzte Maßnahme gegen den drohende Klimakollaps. Doch ist es damit getan, wenn die Menschheit kollektiv ein Narkosegas einatmet? Wer wird sich dabei Vorteile verschaffen? Was holt sich die Natur von Menschen in der Zeit zurück? Sind die Jungen mehr wert als die Alten, die ein verlorenes Jahr viel mehr schmerzt? Und wird das überhaupt reichen für den geplagten Planeten?
Deutsches Schauspielhaus: Kein Grund, wegzunicken!
Spannenden Fragen, die hervorragend anschließen an die Diskussionen über die Protestaktionen der Letzten Generation, an die Räumung von Lützerath, Fridays for Future, an Greta Thunberg und Luisa Neubauer.
Da fällt sicher keiner der Zuschauerinnen und Zuschauer in einen Schlaf …
Regie führt der kino-und opernerfahrene Philipp Stölzl. Weitere Aufführungen sind nach der Premiere am 20. Januar sind am 24. Januar sowie am 1. und 5. Februar und am 26. März.