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Die besten Krimis 2025: Empfehlungen für den Februar

Die besten Krimis im Februar 2025: Buchcover von Liza Marklund, Thomas Michael Glaw, Sobo Swobodnik, Grän & Waldenfels, Megan Abbott und Harry Kämmerer

Noch sind die Nächte lang: Die besten Krimis im Februar 2025 mit Liza Marklund, Harry Kämmerer und Megan Abbott.

Liza Marklund lässt Teenagermädchen über Bücher reden – und verwickelt sie in einen Mord. Wurde da jemand durch Krimilektüre inspiriert? Und führt „Der Polarkreis“ unsere Liste der besten Krimis im Februar 2025 an? Sobo Swobodnik könnte ihr einen Strich durch die Rechnung machen und auf unserer Liste der besten Krimis im Februar 2025 an ihr vorbeiziehen: In „Oh Gott“ ermitteln Kommissarin Frisch und Psychologin Katrin zur Mühlen in einem klostereigenen Kinderheim unter Mönchen. Und auch Thomas Michael Glaw steht mit seinem gut getakteten, leichtfüßigen München-Krimi „Sinnlos“ auf unserer Liste der besten Krimis im Februar 2025.

„Hüte dich vor der Frau“ ist ein genialer Gruselthriller von Megan Abbott – und die Hardboiled-Queen ist natürlich auch für einen Spitzenplatz auf unserer Liste der besten Krimis im Februar 2025 gut. Krimischreiber Harry Kämmerer integriert mit „Fernschuss“ seine Serienheldin Mangfall in die Mader-Reihe. Macht sich das auf unserer Liste der besten Krimis im Februar 2025 bezahlt? Und schließlich sind da noch Grän & Waldenfels, die mit „Das Fräulein muss sterben“ einen höchst unterhaltsamen Politkrimi vorlegen, der in den 70ern spielt und die spießig-miefige Chauvi-Ära stimmig abbildet.

Die besten Krimis im Februar 2025

6. Megan Abbott: Hüte dich vor der Frau

Die besten Krimis im Februar 2025: Buchcover „Hüte dich vor der Frau“ von Megan AbbottDie schwangere Jacy besucht zusammen mit ihrem Mann ihren Schwiegervater in Michigan, der dort in einem abgelegenen Blockhaus mitten im Wald wohnt. Immer mehr fühlt sich Jacy von dessen seltsamen Hausverwalterin bedroht … Genialer Gruselthriller von der Hardboiled-Queen. Die 1971 in Detroit geborene Abbott studierte an der University of Michigan, promovierte an der New York University in anglo-amerikanischer Literatur und lehrte sowohl an der State University of New York als auch an der New School University. Abbott ist Autorin von nunmehr zehn Romanen; ihre Texte erschienen in der New York Times, im Guardian, im Wall Street Journal und im Los Angeles Times Magazine. Sie wurde für zahlreiche Preise nominiert. Zudem ist sie Herausgeberin von „A Hell of a Woman“, einer Krimi-Anthologie mit Autorinnen, und Autorin eines Sachbuches – „The Street was mine: White Masculinity in Hardboiled Fiction and Film Noir“. In ihren früheren Retro-L.A.-Noir-Romanen, aber auch in ihrer Studie über die Romane der Black-Mask-Autoren entwickelte Abbott ihre kritische Theorie zu den Hardboiled-Helden, deren Selbstbild und psychische Stabilität Abbott zufolge auf der Ablehnung einer als Bedrohung empfundenen Weiblichkeit aufbaut. So sieht Abbott in der Femme fatale eine Projektion männlicher Ängste.

Pulp Master, 2025, 380 S., 16 Euro

Aus d. Engl. v. Peter Hammans

5. Sobo Swobodnik: Oh Gott

Buchcover „Oh Gott“ von Sobo Swobodnik„Wir haben uns geküsst, aneinander rumgefummelt und waren gerade dabei, noch intimer zu werden.“ „Oha, ich wusste nicht, dass Mönche so weltliche Bedürfnisse haben.“ Man möncht kaum glauben, welche Ereignisse im klostereigenen Kinderheim gebeichtet werden. Komissarin Frisch und Psychologin Katrin zur Mühlen nehmen Mönche in Moabit in die Mangel, nachdem ein ermordetes Kind sich als ukrainischer Flüchtling erweist, der im Kloster untergekommen ist. Zusätzlich nimmt Undercover-Ermittler Bu die scheinheiligen Brüder ins Gebet. Sobo Swobodnik erspinnt sprachvirtuos einen Sündenpfuhl, sodass sich jeder Beichtstuhl biegt. Sobo Swobodnik arbeitet intermedial in den Grenzbereichen und Schnittstellen von Film, Literatur und bildender Kunst. Er schreibt Bücher und Texte, macht Filme und Bilder, wohnt in Berlin und lebt zeitweise auch in Parallelwelten, über die er Bücher schreibt und Texte, Filme und Bilder macht. Er hat keinen Hochschulabschluss, dafür erhielt er zahlreiche Förderungen, Preise und Stipendien.

Jaron, 2024, 280 S., 15 Euro

4. Harry Kämmerer: Fernschuss

Buchcover „Fernschuss“ von Harry KämmererSchusswaffengebrauch an einer Tankstelle ist selten eine gute Idee. Ein explodierender Treibstofftank beendet die Geiselnahme wie auch den geplanten SEK-Einsatz. Die drei Toten an der Tanke sind ein Fall für Kriminalrat Mader von der Münchner Kripo. Zufällig ist Neuzugang Andrea Mangfall vor Ort, die auf Ungereimtheiten des offiziellen Tathergangs stößt. Krimischreiber Harry Kämmerer integriert kurzerhand seine Serienheldin Mangfall in die Mader-Reihe und mischt sein kultig-quengeliges Ermittlerteam damit nochmal gehörig auf. Mit dem überforderten Zankl und der angeduselten Dosi geht’s gegen Mafiosi und eine Motorradgang – und für manche zu Bestattungsgehilfe Diego. Da wackelt nicht nur Dackel Bajazzo freudig mit dem Schwanz …

HarperCollins, 2024, 304 S., 14 Euro

TOP 3

3. Thomas Michael Glaw: Sinnlos

Die besten Krimis im Februar 2025: Buchcover „Sinnlos“ von Thomas Michael GlawMit Pfeil und Bogen lauert jemand einer jungen Studentin an der Isar auf. Die im Libanon geborene Asmara Diab stirbt nach einem fast lautlosen Schuss, der ihren Hals durchbohrt. Ein kniffliger neuer Fall für den Münchner Kriminalrat Benedict Schönheit, der bei seinen Ermittlungen auf mögliche Motive für die Tat stößt, die in sehr unterschiedliche Richtungen führen. So gerät auch die Professorin der Kunsthochschule unter Verdacht, bei der Asmara Malerei studiert hat. Indizien dafür liefert Asmaras Kommilitonin Eva, die verführerisch nach Pfirsich riecht und Benedict bald in ihr Bettchen zieht. Eine leichtfertige Affäre, die ihn nicht nur bei seiner Martina in Bedrängnis bringen und tragisch enden wird. Autor Thomas Michael Glaw zeigt, dass er auch im siebten Band seiner Serie mit dem radelnden Kriminalrat den Bogen raus hat. Ein gut getakteter, leichtfüßiger München-Krimi mit Niveau, bei dem der sympathisch geerdete Ermittler wahrlich kein Kostverächter ist. Mit einer schönen Frau an seiner Seite mundet ihm die Flasche Zweigelt und die Böfflamotts gleich doppelt gut – Munich-Style halt.

Mediathoughts, 2024, 260 S., 18,50 Euro

2. Liza Marklund: Der Polarkreis

Buchcover „Der Polarkreis“ von Liza MarklundJunge Frauen, die pro Woche ein Buch lesen, können nicht böse sein. Oder etwa doch? Die fünf Teenagermädchen Sofia, Carina, Brigitta, Agneta und Susanne gründen im nordschwedischen Stenträsk der Achtziger-Jahre einen Buchklub. Sie lernen „Lolita“ kennen, die „Dornenvögel“, „Tom Sayer“ und die Polizeiromane von Sjöwall/Wahlöö. So machen sie Bekanntschaft mit einer (literarischen) Welt, die fern von der Beinah-Idylle ihres kleinen Heimatortes ist. Allein ein naher NATO-Stützpunkt stört die heile Welt, wenn Raketenlaster über eine imposante Brücke donnern. Noch lutschen die Mädchen an Erdbeerlollis, doch pubertäre Verwirrungen, lassen sie auch schon Bekanntschaft mit Cola-Rum und US-Marines machen. Mitschüler Wiking Stromberg bricht mehrere der Mädchenherzen, und jüngere Brüder sind plötzlich nervig. Da masturbiert eine zu Männermagazinen, eine andere pinkelt niederträchtig in einen fremden Zahnputzbecher. Als Sofia eines Sommertags nicht heimkehrt und unauffindbar bleibt, zerbricht auch bald der Buchklub. Nach der Schulzeit zieht es die übrigen vier in unterschiedliche Städte. Es bleibt nur der lose Kontakt in einer Facebook-Gruppe. 40 Jahre später wird eine kopflose Mädchenleiche im Fundament eines der Brückenpfeiler entdeckt. Ist es die vermisste Sofia? Polizeichef Stormberg ermittelt mit und gegen seine ehemaligen Klassenkameradinnen. Dabei offenbart der längst verjährte Mord eine fatale Dynamik, die eines der Bücher-Mädchen zu einem Entschluss führt, welcher ihr Leben bis in die Gegenwart bestimmt.

Liza Marklund startet zehn Jahre nach dem Abschluss ihrer erfolgreichen Annika-Bengtzon-Reihe mit einer neuen Trilogie. Dabei greift sie auf altbekannte Narrative zurück und schrammt arg am Klischee, wenn sie in manchen Szenen die Zimtgebäck-Heimeligkeit der schwedischen Provinz überstrapaziert. Doch sind es mit Raffinesse eingebettete Literatur-Verweise, die hier den Lesegenuß steigern. Können lesende Frauen also böse sein? Liza Marklund sorgt dafür, dass einem bei der Auflösung fast die Zimtschnecke im Hals stecken …

Atrium, 2025, 400 S., 24 Euro

Aus d. Schwed. v. Dagmar Missfeldt

1. Grän & Waldenfels: Das Fräulein muss sterben

Buchcover „Das Fräulein muss sterben“ von Grän & WaldenfelsNoch ist der Kanzler im Amt. Doch ist es hier längst nicht der Olaf, sondern noch der Willi, welcher die Vertrauensfrage stellt. Im Herbst der Entscheidungen des Jahres 1972 kommt es deswegen zu vorgezogenen Neuwahlen, die Brandt zu seiner zweiten Amtszeit verhelfen. Schon im Frühjahr zuvor besteht der SPD-Kanzler ein konstruktives Misstrauensvotum, da überraschend zwei Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion für Brandt voten. Den Stimmungswandel haben ihnen Stasi-Agenten mit einem Haufen harter D-Mark schmackhaft gemacht. Das feiert die niederländische Journalistin Nelie Hendriks mit einer ihrer schillernden Penthouse-Partys in der Ersatz-Hauptstadt am Rhein. Eingeladen zu Nutten, Koks und frischem Klüngel sind Politiker, Reporter sowie Halbweltpromis. Zudem steht auch manch unentdeckter Agent auf der illustren Gästeliste. Vielleicht nicht die beste Gesellschaft, denn Nelie stürzt um Mitternacht kopfüber von ihrer Dachterrasse sechs Stockwerke tief in den Tod. Die ermittelnde Kommissarin Clara Frings hat mit einem Handicap zu kämpfen: Sie ist eine Frau in den frühen Siebzigerjahren der Bonner Republik. Nicht nur ihr Chef, auch der dickbäuchige Gatte wollen sie selbstgerecht lieber am Herd oder im Bett sehen als auf Verbrecherjagd. Doch Clara wird zusammen mit Reporterin Elfie Mayer mehr Emanzipation wagen und die Hintergründe des Mordes trotz BND-Machos und pomadiger Liebesspione aus der Ostzone aufdecken. Christine Grän und Marianne von Waldenfels schaffen einen unterhaltsamen Politkrimi, der in ein stimmiges Gesellschaftsportrait der spießig-miefigen Chauvi-Ära eingebettet ist. Sie zeigen eine längst überwunden geglaubte Frauenrolle, die manch Influencerin aktuell für sich entdeckt und mit dem Tradwife-Trend abfeiert …

Kroemer, 2024, 352 S., 17,99 Euro

Riskieren Sie auch einen Blick auf unsere Liste der besten Krimis im Januar 2025!

 

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