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Die Fußball-WM ist ein Milliardengeschäft

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(Bild: Pixabay/Pexels)

Kein WM-Turnier war bislang so umstritten wie das in Katar 2022. Es gab viele Vorwürfe sowohl gegenüber der FIFA als auch dem Gastgeber, die sich von Bestechung hin zu Menschenrechtsverletzungen erstrecken. Doch die WM bleibt auch in diesem Fall ein Milliarden-Geschäft, von dem zahlreiche Branchen direkt und indirekt profitieren.

So gibt in dieser Zeit zahlreiche Unternehmer und Dienste, die mit dem Fußball viel Geld verdienen. Ob Veranstalter, Werbe-Partner oder das Casino, die Umsätze steigen oftmals drastisch an, weil das Event Milliarden Menschen in seinen Bann ziehen kann. Der Hauptprofiteur ist und bleibt dabei aber die Fußball-Organisation FIFA.

Die FIFA erwartet 4,6 Milliarden US-Dollar Einnahmen in 2022

Diese Fußball-WM wird aufgrund der sonst hohen Temperaturen in Katar diesmal im Winter ausgetragen. Dadurch verlieren einige traditionelle Branchen in Deutschland deutlich an Umsatz. Doch während Fleischereien, Brauereien und Biergärten verständlicherweise klagen, kann die FIFA mit neuen Rekordeinnahmen rechnen.

Denn für den Verband ist die Planung bereits größtenteils abgeschlossen, das finale Ergebnis nach der WM dient nur noch zur Makulatur. In den Büchern stehen nämlich jetzt schon 4,6 Milliarden US-Dollar Einnahmen für das Jahr 2022. Davon entfällt der Hauptanteil auf TV-Rechte und beträgt 2,6 Milliarden, zusätzliches Sponsoring bringt weitere 1,3 Milliarden und der Verkauf von Lizenzrechten noch mal 140 Millionen. Diese Summen wurden schon lange vor der eigentlichen WM ausgehandelt, sie sind also unabhängig vom Erfolg an die FIFA zu zahlen.

Damit liegen die erwarteten Einnahmen leicht über dem Jahr aus der Fußball-WM 2018 in Russland, das nach heutiger Schätzung lediglich 25 Millionen US-Dollar unter dem Jahr 2022 liegen soll. Vergleicht man hingegen mit den vorangegangenen Weltmeisterschaften, wird der riesige Unterschied erst so richtig deutlich. In dem Jahr mit der WM in Brasilien 2014 erzielte die FIFA lediglich Einnahmen von 2,1 Milliarden, 2010 in Südafrika 1,3 Milliarden und für das WM-Jahr in Deutschland stehen nur noch 729 Millionen US-Dollar in den Büchern.

Die Ausgaben der FIFA steigen proportional an

Doch mit jedem Sprung bei den Einnahmen stiegen auch die Ausgaben proportional an. So rechnet der Verband dieses Jahr mit sage und schreibe 3,1 Milliarden US-Dollar auf der Ausgabenseite. Das meiste davon wird in die Wettbewerbe und Veranstaltungen investiert, dass die WM natürlich dieses Jahr dominiert. Allein für die Prämien der Nationalmannschaften sind 440 Millionen US-Dollar vorgesehen. So bekommt der Turniersieger 42 Millionen US-Dollar ausgezahlt, selbst der Antritt ohne jeglichen Sieg bringt bereits 9 Millionen Dollar ein.

Das kommt auch teilweise bei den Vereinsmannschaften in Deutschland an, die nach der Umrechnung in Euro bezahlt werden. Der FC Bayern kann beispielsweise mit mehr als einer halben Million Euro rechnen, weil er ganze sieben deutsche Nationalspieler bereitstellt, noch bevor ein erstes Spiel überhaupt ausgetragen wurde. Je weiter die Spieler bei der WM kommen, desto mehr Geld erhalten Vereine und Spieler am Ende.

Ein weiterer wichtiger Ausgabenposten ist Entwicklung und Bildung mit 714 Millionen Dollar gefolgt von weiteren kleineren Posten, beispielsweise für Verwaltung und Marketing. Trotz der Rekordausgaben bleibt aber unterm Strich ein satter Gewinn für die FIFA stehen. Dieser soll sich im Jahr 2022 auf insgesamt bis zu 1,7 Milliarden US-Dollar belaufen.

Der Großteil der WM-Sponsoren kommt jetzt aus Asien

Auch beim Sponsoring, der zweitwichtigsten Einnahmequelle mit 1,3 Milliarden US-Dollar, hat sich so einiges geändert. So kommt heute ein Großteil der Sponsoren aus Asien und nicht mehr aus Europa und Nordamerika. Mit China, Katar, Indien, Singapur und Südkorea kommen insgesamt 9 Sponsoren aus Asien, allein 4 davon aus China.

Dem gegenüber stehen 4 Sponsoren aus den USA und 1 Sponsor aus Deutschland (adidas). Das liegt mitunter auch daran, dass viele westliche Sponsoren aufgrund der Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA sowie der Menschenrechtslage in Katar frühzeitig abgesprungen sind. Konzerne wie Continental oder Johnson & Johnson wurden folglich durch Unternehmen aus Asien ersetzt, die sich in ihren Herkunftsländern oft kaum der Kritik von Gesellschaft und Medien stellen müssen.

Trotzt alledem wird die WM 2022 in Katar für die FIFA ein finanzieller Erfolg, der alle bisherigen Weltmeisterschaften in den Schatten stellt.

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