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Die Liebe zu den drei Orangen

Opernhaus Stuttgart
Opernhaus Stuttgart ((c)A. T. Schaefer)

Die Tragischen, die Lyrischen und die Hohlköpfe …

Im Prolog zu Sergei Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen“ erscheinen drei allegorische Gruppen: die Tragischen, die Lyrischen und die Hohlköpfe. Und jede Gruppe wünscht ein anderes Stück zu sehen: Die Tragischen wollen eine Tragödie, die Lyrischen eine Liebesgeschichte, und die Hohlköpfe ein leichtes Unterhaltungsstück. Das geht so hin und her, bis die Lächerlichen eingreifen und festlegen: „Die Liebe zu den drei Orangen“ wird gespielt. Was dann tatsächlich konsequent lächerlich wird … Ach, Horror der Spielplangestaltung! Wer diesen Prolog durchstanden hat, versteht jedenfalls, wie sich ein Dramaturg fühlt, der ein Theaterjahr planen muss. Und natürlich ist die Frage, inwieweit ein Stück, das das Komische solcherart mehrfach durch den Diskurswolf dreht, am Ende tatsächlich komisch ist. Bei Regisseur Axel Ranisch lässt sich diese Frage ebensowenig beantworten – der begründete als Kinoregisseur mit Filmen wie „Ich fühl mich Disco“ und „Alki Alki“ so etwas wie einen deutschen Sonderweg im Mumblecore-Genre und drehte dann zwei ganz entsetzliche Ludwigshafener „Tatort“-Folgen, die die Krimikonvention mit forcierter Improvisation aufbrechen wollten. Und nebenbei inszeniert er sporadisch Opern – bei den Münchner Opernfestspielen etwa, oder in Hannover. Sein Stuttgart-Debüt wird dirigiert vom Argentinier Alejo Pérez, der hier schon Cherubinis „Medea“ zum Klingen brachte.

STUTTGART, OPERNHAUS

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