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Die Menschheit und ihre Metalle

Spannend, dass manche Materialien die Menschheit seit Tausenden von Jahren begleiten und dennoch nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Bronze

Das ist bei der Bronze der Fall, die einer ganzen Epochen ihren Namen gab und bis heute eine wichtige Rolle in der Kunst und im häuslichen Bereich/der Dekoration spielt. Worin liegt das Faszinierende an diesem Material und wo ist es überall zu finden?

Die Bronzezeit begann etwa im 3. Jahrtausend v. Chr., als die Menschen eine Legierung aus Kupfer und Zinn herstellten, wodurch Bronze entstand. Viele Gegenstände des Alltags, Werkzeuge und Schmuck wurden daraus hergestellt. Die ältesten Funde aus Bronze stammen aus Ägypten, im Mitteleuropa begann diese Epoche etwa um 2200 v. Chr. und erstreckte sich bis 800 v. Chr.

Die Menschen waren mit der Verarbeitung von Metallen bereits vertraut, denn die Bronzezeit schloss an die Kupferzeit an. Der Unterschied ist jedoch, dass Bronze ein Gemisch aus verschiedenen Metallen, eine Legierung ist, während bis dahin nur rein vorkommende Metalle wie Gold, Silber und Kupfer verwendet wurden. Bronze hingegen besteht zu 90 % aus Kupfer und 10 % aus Zinn. Es ist wesentlich härter als Kupfer.

Zunächst dachten die Forscher, die Menschen hätten diese Legierung selbst erfunden, doch es wurden auch Erze gefunden, in denen die Mischung beider Materialien bereits im richtigen Verhältnis vorlag. Schmilzt man sie ein, entsteht automatisch Bronze.

Warum löste Bronze das Kupfer ab?

Der bedeutsame Vorteil von Bronze ist, dass sie wesentlich härter als Kupfer ist. Mit Werkzeugen aus diesem Material, etwa Sicheln, konnte der Acker viel effektiver bewirtschaftet werden. So wurden mühelos mehr Menschen ernährt. Zudem entstanden neue Berufe, denn die Erze mussten gefördert, geschmolzen und verarbeitet werden. Neue Tauschhandel entstanden, um das bessere Material unter die Leute zu bringen.

Man kann heute sagen, dass die Bronzezeit immer noch lebendig ist. Vielleicht ist die Epoche längst vorbei und es wurden zahlreiche, neue Werkstoffe erfunden. Dennoch werden immer noch Gegenstände aus Bronze hergestellt, denn es gibt Zwecke, für die sie sich besonders eignet.

Unverzichtbar ist sie auch in der Kunst! Kunstfertige Gegenstände aus Bronze wurden schon von den frühen Menschen hergestellt, ebenso Schmuck und religiöser Zierrat. All diese Bereiche wurden von anderen Werkstoffen eingenommen, welche die Bronze verdrängten. In der Plastik jedoch ist sie bis heute unverzichtbar. Alle großen Bildhauer haben mit ihr gearbeitet und auch heute nutzen die bildenden Künstler ihre Vorteile: Sie lässt sich sehr gut bis ins Detail verarbeiten und hat, wenn sie nach dem Gießen ausgehärtet ist, eine unvergleichliche Härte, die sie Generation um Generation überdauern lässt.

Wie werden Skulpturen aus Bronze gemacht?

Es sind mehr als zwanzig Arbeitsschritte nötig, bis aus einer Idee eine Bronzeskultur werden kann, die dann entweder den öffentlichen Raum schmückt oder in privaten Haushalten die persönliche Sammlung bereichert. Skulpturen aus Bronze sind in Praxen, öffentlichen Gebäuden, in Außenbereichen, Parks und privaten Gärten gern gesehene Kunstgegenstände. Sie repräsentieren eine Epoche, sie erinnern an eine berühmte Person, sie sind gegossene Ästhetik.

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Damit eine Skulptur entstehen kann, muss einiges getan werden:

  • Der Künstler erstellt ein Originalmodell, das durch das Wachsausschmelzverfahren weiter verarbeitet wird.
  • Es wird ein Wachspositiv hergestellt, wofür eine flexible Negativform angefertigt werden muss.
  • Manchmal wird der angefertigte Rohling erst in einen Gips-Schamottekern verwandelt, der wiederum Gips-Schamotte umhüllt wird, wodurch die für den Guss notwendige Schamotteform entsteht. Sie wird mehrere Tage gebrannt.
  • Die Bronze muss auf 1250 °C erhitzt werden und wird dann in einem Schwung in die Form gegossen.
  • Die Schamottenform wird zerschlagen und der Rohling weiter verarbeitet. Durch verschiedene Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung erhält die Skulptur das gewünschte Aussehen. Mit dem Ziseliereisen oder dem Meißel, mit Feile, Schaber, Schleif- und Polierwerkzeugen wird der letzte Schliff vollbracht. Manche Skulptur bekommt eine künstliche Patina, die im Außenbereich von einer natürlich entstehenden Patina ergänzt wird.

Bronze ist überall

Viele Künstler haben es geliebt und lieben es heute noch, mit der Bronze zu arbeiten. So etwa Umberto Boccioni, der sein bekanntes Kunstwerk „Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum“ 1013 erschuf. Karl Möbius hinterließ uns den „Speerwerfer“, Fritz Kölle die Ägyptische Tänzerin. Cuno Friederichs ließ sich vom Rattenfänger von Hameln zu einer Statue inspirieren, Hermann Haase-Ilsenburg schuf eine bronzene Amazone, die ihm zu Berühmtheit verhalf. Und Walter Schotts bekannteste Plastik, die Kugelspielerin von 1897, ist sogar zum Symbol ihrer Zeit, dem Jugendstil, geworden.

Geht man jedoch einmal mit offenen Augen durch die Städte, wird man allerorts kunstfertige Skulpturen und Staune aus Bronze finden, nicht nur an Orten, die ohnehin dafür bekannt sind, wie Potsdam mit seinem Sanssouci oder Leipzig, das den Jugendstil heute noch atmet. Überall ist Bronze zu sehen, teils in schlichten, teils in verspielten, teils in historisch angehauchten Formen. Das macht diese Legierung einzigartig, denn kein anderes Metall begleitet den Menschen und ist derart auch im öffentlichen Raum präsent. Es lohnt sich, einmal genau hinzusehen und all die Künstler zu würdigen, die ihre Ideen in Bronze und damit für die Ewigkeit gossen.

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