Thriller: Wenn Frauen sich gegen „Die Meute“ wehren
Auf Arte und in der Arte-Mediathek sind jetzt beide Staffeln der chilenischen Thrillerserie „Die Meute“ zu sehen. Pablo Larraín ist ihr Produzent.
„Die Meute“: Staffel 2 startet mit Mord auf dem Land
Die chilenische Serie „Die Meute“ (Staffel 2 ab sofort auf Arte und beide Staffeln in der Arte-Mediathek) handelt von unterschiedlichen Formen des Frauenhasses in Chile, der nicht nur durch brutale Vergewaltigung zum Ausdruck kommt, sondern in vielfältiger, perfider Form ausgelebt wird, zum Teil in Gruppen organisiert und in den Social Media sowie in Onlinespielen gesteuert, zum Teil von Seiten des Staates gedeckt oder verharmlost. Die Serie handelt aber auch vom Widerstand der Frauen gegen jegliche Art sexualisierter Gewalt. Während die erste Staffel noch an der katholischen Schule Colegio Santa Inés in Santiago de Chile spielte, wo mit Blanca Ibarra die Anführerin des Protestes entführt und vergewaltigt wird, startet Staffel 2 der Serie „Die Meute“ mit der Leiche einer jungen Frau an der Küste Zentralchiles. Wieder ermittelt wie schon in Staffel 1 Kommissarin Olivia Fernández (Antonia Zegers) in dem Mordfall.
Arte: Frauen wehren sich gegen Hass und Gewalt
Der Plot der Serie „Die Meute“ ist komplex. Die Suche nach den jeweiligen Tätern ist die eine Ebene, gesellschaftliche Widersprüche und Differenzen, die von unterschiedlicher Meinung bis hin zu Hass reichen, stellen eine zweite Ebene dar. Eine dritte Ebene wird durch das völlig verlorenene Vertrauen in staatliche Institutionen eröffnet: Die aus wütenden Schülerinnen bestehende Gruppe „Die Löwinnen“ glauben kaum mehr an die Möglichkeit, den Hass und die Gewalt von Männern gegen Mädchen und Frauen institutionell stoppen zu können, sie greifen immer öfter zu offenem Widerstand. In der ersten Staffel der Serie war an der katholischen Hochschule kaum mehr Unterricht möglich, so massiv war der Widerstand der Gruppe. In Staffel 2 der Serie „Die Meute“ die die Vergewaltiger aus Staffel 1 wieder auf freien Fuß gesetzt zu werden, während Kommissarin Olivia Fernández in einem Mordfall auf dem Land ermittelt. „Die Meute“ ist eine differenzierte, manchmal aber zu sehr auf die Opfer der Gewalt schauende Serie über den engagierten Versuch von Frauen, sich der Gewalt von Männern nicht nur zu entziehen, sondern der Gewalt mit aktivem Widerstand zu begegnen und damit auch den Staat herauszufordern, der das Problem des exzessiven Frauenhasses in Chile nicht angehen will.
Produzenten der erfolgreichen Serie sind die Brüder Juan de Dios Larraín und Pablo Larraín. Sie gewannen 2018 mit „Eine fantastische Frau“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Pablo Larraín ist zudem als Regisseur für Filme wie „Spencer“, „Jackie“ und „Neruda“ bekannt.