Die Orsons auf Tour
Mit dem neuen Album „Orsons Island“ im Gepäck kommen die Orsons auf ausgedehnte Deutschlandtour.
kulturnews: Bartek, wo liegt überhaupt die Insel „Orsons Island“, nach der ihr euer neues Album benannt habt?
Bartek Nikodemski: Die kann überall sein. Wenn du dich der Stille auslieferst und in dich hineinhorchst, dann findest du diesen mystischen Ort.
kulturnews: Ihr selbst habt viele der Stücke angeblich auf einer Insel geschrieben. Auch auf einer mystischen?
Nikodemski: Nein, auf den Kanaren. Wie das bei uns Orsons immer so ist: Nach einer langen Tour will sich jeder allein austoben und auf einem Soloalbum seine Vision leben. Irgendwann merkt man aber: War doch nicht so schlecht mit den anderen. Also haben wir beschlossen, dass wir zusammen in den Urlaub fahren – und dann haben wir wieder angefangen, miteinander Musik zu machen.
kulturnews: „Nimm’s leicht“ heißt einer der neuen Songs. Befolgt ihr eure eigene Devise?
Nikodemski: Das ist ein total blöder Ratschlag, über den wir am Ende des Songs selbst lachen. Ich kenne keine Situation, in der der andere dann sagt „Hast recht“, und alles ist wieder gut.
kulturnews: Das Album hat einige abgründige, dunkle Stücke wie etwa „Schneeweiß“ und „Sog“.
Nikodemski: Der Song ist in einem Moment der Hoffnungslosigkeit und auch der Maßlosigkeit entstanden. Er handelt vom Beginn einer Depression, die immer mal wieder Thema in meinem Leben ist. Und „Sog“ beschäftigt sich mit einem Suchtproblem, das ich vor einiger Zeit hatte. Wenn du das Wort „Sucht“ durch das Wort „Sog“ ersetzt, dann ersetzt du leerlaufende Befriedigung durch zielstrebiges Kämpfen. Gegen einen Sog kann man sich stemmen.
kulturnews: In „Dear Mozart“ fragt ihr das Musikgenie, was es von deutschem Hip-Hop hält. Braucht ihr bei der Frage eine zweite Meinung?
Nikodemski: Das ist ein ganz normaler Orsons-Song zum Status Quo. Natürlich machen wir uns ein bisschen lustig über den ausufernden Autotune-Gebrauch, aber mit Augenzwinkern und nach Rücksprache mit einer großen Instanz, die Musik für die Ewigkeit gemacht hat. Was uns allerdings wirklich nervt, das ist diese Degeneration der Sprache im Deutschrap. Die können keine deutschen Sätze mehr bilden und finden das auch noch gut.
10. 10. München
12. 10. Wiesbaden
13. 10. Heidelberg
14. 10. Köln
16. 10. Bremen
17. 10. Münster
18. 10. Hannover
19. 10. Hamburg
20. 10. Berlin
22. 10. Dresden
23. 10. Leipzig
24. 10. Nürnberg
26. 10. Stuttgart
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