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Die sieben Todsünden

Peaches
(Foto: Bernd Weißbrod)

Peaches mischt das Theater auf. Und die Oper! Und das Ballett!!

Es gibt schon seit mehreren Jahren ein paar Rezepte am Stuttgarter Staatstheater für eine Erfolgsproduktion. Eines lautet, religiöse Themen radikal gegen den Strich zu bürsten. Ein anderes, die Spartentrennung am Staatstheater auszuhebeln. Und ein drittes, hochkarätige (und vielleicht sanft überraschende) Gaststars auf die Bühne zu stellen. Nun denn. Die wahrscheinlich aufsehenerregendste Neuproduktion der ersten Spielzeit unter Intendant Burkhard Kosminski ist Brecht/Weills selten gespielte Prostitutionsparabel „Die sieben Todsünden“ (check!), als Koproduktion von Schauspiel, Oper und Ballett (check-check!) mit der Electroclash-Sängerin Peaches (check!) in der Hauptrolle. Kommt jetzt vielleicht ein wenig kalkuliert rüber, überzeugt allerdings spätestens, sobald man sieht, wer Regie führt: Anna-Sophie Mahler, eine junge Opernregisseurin, die sich mit experimentellen Musiktheaterformen einen Namen machen konnte, deren größter Erfolg allerdings mit „Mittelreich“ von den Münchner Kammerspielen eine Sprechtheaterproduktion war (die verdient zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde). Die musikalische Leitung liegt bei Solorepetitor Stefan Schreiber von der Oper, die Choreografie übernimmt Louis Stiens, der die neoklassische Ausrichtung des Stuttgarter Tanzes sowohl als Tänzer wie auch als Choreograf immer wieder aufzubrechen weiß.

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