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Die (zehn) verrücktesten Gründe, warum du „Mission: Impossible – The final Reckoning“ gucken musst

Tom Cruise’ neuer „Mission: Impossible“-Film startet im Kino und ist gar nicht mal so gut. Hier ist unsere nicht ganz ernst gemeinte Liste, warum du dir den Blockbuster dennoch nicht entgehen lassen solltest.

Du liebst Superheldenfilme
… aber auf Marvel kannst du seit dem Tod deines Chef-Superhelden Iron Man gar nicht mehr drauf. Dann bist du hier richtig: War er schon in den vorhergehenden sieben Teilen von übermenschlicher Ausdauer, Zähigkeit und Untötbakeit, so wird Ethan Hunt in „Mission Impossible – The final Reckoning“ endgültig zum Superhelden: Trotz eines verbrannten Fallschirmes landet er heil auf der Erde und überlebt in Unterhose unter Wasser im Eismeer. Dazu bräuchte Tony Stark zumindest eine Rüstung!

Mission Impossible

Ukraine, Gaza, Trump
…sind dir noch nicht genug Weltuntergangsstimmung? Dann bist du in diesem düsteren Doomsday-Blockbuster genau richtig. Wenn die allmächtige KI namens „Die Entität“ die Atombombenarsenale aller Nuklearmächte unter Kontrolle bringt, um ein globales, atomares Armageddon auszulösen und die Menschheit auslöschen – dann kommt richtig Anti-Stimmung auf und dein letztes Fünkchen Zukunftszuversicht erlischt wie Klimaschutzpolitik unter CDU-geführter Regierung. Herrlich!

Stunt-und Flugshows
… hast du schon als Kind geliebt, tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten lassen dein Herz höher schlagen. Dann wird es hier flattern wie Kolibriflügel, wenn Tom Cruise in Tausenden Metern Höhe zwischen den Tragflächen eines Doppeldeckers herumturnt, nur zum zu zeigen: Ich mach das wirklich selber! Der Wind reißt im dabei fast die Gesichtszüge vom Schädel, der Film selber ist da längst zum Veranstaltungsort für Toms Stuntshow geworden, und du ärgerst dich über deine blöde Höhenangst.

The final Reckoning
Foto: Paramout Pictures

Du hasst immer schon Tom Cruise
… und wünscht dir nichts sehnlicher, als dass der Mann endlich in so wenig Filmen wie möglich mitspielt. Dann rein ins Kino, denn dies wird der letzte „Mission: Impossible“-Film mit Tom Cruise sein. Sag deiner Nemesis genussvoll Good Bye und hake die unerfreuliche Phase deine Lebens ab, in der er ein großer Filmstar war, sie hat wahrlich lange genug gedauert. Aber Vorsicht: Gerade deine 13 Euro Eintritt könnten das weltweite Einspielergebnis des Films über die Grenze pushen, bei der Tom Cruise dann denkt: Da geht noch was, zum Beispiel ein weiterer Teil …

Batman und Bond
… mit Christian Bale und Daniel Craig sind deine Lieblings-Franchises. Du magst Filme, die ihren Helden mit albernen Traumata belasten und das Entertainment auf Null fahren. „Mission Impossible – The final Reckoning“ ist dein Ding: Hier wird fast ohne Unterbrechung ernsthaft, wichtig und melodramatisch gelitten, und Ethan Hunt ist auf einmal für das ganze KI-Chaos verantwortlich und damit für das drohende Ende der Menschheit. Daher guckt er den ganzen Film auch sehr betroffen und schicksalsgebeugt. Spaß und Unterhaltung sind hier die Endgegner, die erfolgreich besiegt werden.

Tom Cruise
Foto: Paramout Pictures

169 Minuten
… fühlen sich für dich wie eine Minute an, denn du hast eine gestörte Zeitwahrnehmung. Glückwunsch! Du gehst frisch wie der junge Frühling nach einem Powernap an den von diesem überproduzierten Megawerk körperlich und geistig gemarterten anderen Kinogängern aus dem Saal.

Die Midlife-Crisis
… ist für dich nur eine vorübergehende Phase der männlichen Verunsicherung, in der du dir verstärkt etwas beweisen musst? Dann lass dir vom zertifizierten Midlife-Crisis-Coach Tom Cruise sagen: Das muss nicht nur ein paar Jahre dauern, das kann man auch auf mehrere Dekaden strecken! Einfach mit zunehmendem Alter immer komplett verrücktere Dinge in einem Film tun, dann wird dir klar werden: dich an Flugzeuge zu hängen oder aus ihnen zu rauszuspringen, sechs Minuten die Luft anzuhalten oder in 600 Metern Höhe an einer Glasfassade herumzuklettern – so macht die Full-Life-Crisis richtig Spaß! Wir haben hier schon über unseren Top-Coach und seine Technik und Historie berichtet.

Jesus und Gott

„Mission: Impossible – The final Reckoning“ läuft im Kino.
Foto: Paramout Pictures

… sind eigentlich nichts für dich, aber irgendwie hättest du schon gerne einen Heiland in diesen crazy Zeiten. Hier ist einer! Tom Cruise und nur Tom Cruise, der in diesem Film endgültig seine Filmrolle übernimmt und durch sein eigene Persona ersetzt, kann die Welt retten, er ist unser Messias. Die Jünger, äh, die Nebenfiguren schwärmen ergriffen von seinen Heldentaten in der Vergangenheit. Verschiedene Rückblenden zeigen diese noch einmal in all ihrer Schönheit, die Musik ist groß und sakral wie ein Oratorium, mehrfach opfert Tom jesusartig fast sein Leben – alles das, um Menschen wie dich, Suchende, für den Tomismus zu begeistern. Lasse dich vom Erlöser bekehren!

Kalendersprüche
… erfrischen dir jeden neuen Morgen und helfen dir auch durch die dunkleren Stunden des Lebens. „The final Reckoning“ ist im Kern ein Jahresbegleiter der Besinnlichkeit und inneren Einkehr. „Unsere Leben definieren sich nicht über unsere Handlungen. Unsere Leben besteht aus der Summe unserer Entscheidungen“, heißt es da, oder „Wir kämpfen für die, die wir nie kennenlernen.“ Du schlürfst dazu tief entspannt den ins Kino geschmuggelten Yogi-Tee, kreuzt die Beine und schaust auf die Leinwand, auf der Tom gerade eines seiner langjährigen Teammitglieder anschmachtet, wie auf das Fenster zu deiner Seele.

„Mission: Impossible – The final Reckoning“ läuft im Kino.
Foto: Paramout Pictures

Dein Opa
… ist schwerhörig und dement, und daher bist du gewohnt, immer alles nochmal und nochmal und besonders deutlich zu sagen. „The final Reckoning“ ist daher ein Film, in dem du dich wie zu Hause fühlst. Wer wann was machen muss, weil das passiert ist und dies passieren wird, wenn nicht wer wann was macht: Alles wird von verschiedenen Personen immer wieder aufs Neue erklärt, aufgezeigt, ausgeführt, skizziert, dargelegt und vorgeführt. Hinterher hast du doch nichts kapiert, und damit fühlst du dich dann wie dein Opa, was für dich eine ganze wichtige Erfahrung ist im Umgang mit Menschen, die an einer neurologischen Krankheit leiden.

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