Digitales Theaternetzwerk gegründet
Die Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität und das Staatstheater Augsburg haben die Initiative theaternetzwerk.digital ins Leben gerufen. 15 Theater haben bisher unterzeichnet.
Die Digitalisierung betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche, das macht sich nicht nur in diesen Zeiten besonders stark bemerkbar. Die Umstrukturierung ist da, um zu bleiben, das wird auch im Kultursektor deutlich. Ein digitales Theaternetzwerk ist nur die konsequente Folge, um sich zukunftsweisend zusammenzuschließen und nach vorne zu blicken. Zu diesem Zweck haben 15 Theater im deutschsprachigen Raum das „theaternetzwerk.digital“ gegründet. Initiatoren sind die Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität und das Staatstheater Augsburg.
Zu den bisher fünfzehn Beteiligten des Netzwerks zählen Stadt- oder Staatstheater ebenso wie private und freie Theater. Eine komplette Übersicht über alle bisher Institutionen gibt es auf der Netzwerk-Website theaternetzwerk.digital.
Digitales Theaternetzwerk trägt zum Kulturwandel bei
Unter den teilnehmenden Theatern sind auch die Münchner Kammerspiele, deren Intendantin Barbara Mundel die Initiative sehr begrüßt: „Der digitale Wandel der Gesellschaft führt zu einem Kulturwandel und betrifft fast alle Lebensbereiche. Unseren Alltag genauso wie unsere Arbeitswelt. Wie und was wir arbeiten, wie wir miteinander kommunizieren, interagieren und zusammenarbeiten. Besonders Theater können in einer digital vernetzten Weltgesellschaft als kommunikative Orte der Versammlung und des Austauschs dazu beitragen, dass eine Kooperationskultur, Empathie und globale Solidarität erhalten bleiben. Die Pluralisierung der Gesellschaft hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklung von Ansprachen an das potenzielle Publikum und die Vermittlung künstlerischen Tuns“.
Gemeinsam wollen die Mitglieder des Theaternetzwerks über mögliche Arbeitsprozesse der Digitalisierung sprechen, Lösungsansätze finden und Strategien entwickeln, wie eine zukünftige und langfristige Zusammenarbeit im digitalen und virtuellen Raum stattfinden kann. Das schließt ebenso dramaturgisch-künstlerische als auch technische Prozesse mit ein. Wie das konkret aussehen kann, fasst Maik Romberg, Leiter der Stabsstelle Digitalisierung an den Münchner Kammerspielen, zusammen: „Die digitale Theater-Transformation betrifft nicht allein die IT und Technik, sondern ebenso die Organisation selbst, deren Strukturen und Arbeitsprozesse. Die digitale Strategie der Münchner Kammerspiele ist daher nie rein technologiegetrieben, sondern soll immer den Menschen, die Mitarbeiter*innen und Zuschauer*innen, ins Zentrum stellen. Die hohe Geschwindigkeit bei der Entwicklung neuer digitaler Technologien und Workflows macht es erforderlich, die digitale Strategie kontinuierlich zu überprüfen, iterativ und agil anzupassen. Aber das Theater als Ort der kritischen Reflexion aktuellen Zeitgeschehens darf sich den aktuellen technologischen Veränderungen nicht kritiklos unterwerfen, sondern muss sich mit ihren Auswirkungen auseinandersetzen und ihre ästhetischen und künstlerischen Potentiale proaktiv erkennen und nutzen“.