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Digitalisierung in der Kulturbranche 

Es gibt kaum eine Branche, die so sehr unter den corona-bedingten Sanktionen zu leiden hat, wie die Kulturbranche. Die meisten Kulturstätten mussten als erste schließen und werden aller Voraussicht zusammen mit den Fußballstadien als letztes wieder öffnen.

Den Künstlern und allen Mitarbeitern, die diesen zuarbeiten, fehlt nicht nur das Einkommen, sondern auch die Arbeit an sich, da sie zumindest bei den meisten einen wichtigen Lebensinhalt darstellt. Doch die Künstlerbranche ist schon immer eine kreative Szene gewesen, sodass sie auch jetzt in der Krise, Wege gefunden hat, mit anderen Möglichkeiten einen Zugang zumindest in einem gewissen Maße zu ihrem Publikum zu bekommen. Dabei haben viele die Mittel der Digitalisierung für sich entdeckt und so manches neues Kunstwerk geschaffen. Hier kommen ein paar Beispiele.

Live-Streams von Konzerten

Schon im Frühjahr 2020 – also zu Zeiten des ersten Lockdowns – kamen viele Musiker auf die Idee, Konzerte ohne Publikum zu spielen und diese dann aber per Livestream ins Internet zu stellen. Auch Lesungen oder Theatervorstellungen wurden auf diesem Wege ins Netz gesendet. Die Zuschauer konnten die Künstler mit einem finanziellen Beitrag unterstützen – entweder als Spende oder als Gebühr für die Freischaltung des Livestreams.

Orchester-Kompositionen

Eine andere Variante war, dass Künstler, die gemeinsam in Orchestern musizieren, Stücke mit ihren Instrumenten bei sich zu Hause alleine eingespielt und sich dabei gefilmt haben. In einem nächsten Schritt hat ein Regieteam diese einzelnen Schnipsel zu einem Gesamtkunstwerk zusammen geschnitten. Beeindruckend ist dabei, dass alle Musiker völlig synchron zu hören waren, und ein echter Blickfang waren die vielen Einzelstreams, die zu einer kompletten Komposition zusammen wuchsen.

Die digitale Disko

Ebenfalls für große Aufmerksamkeit sorgte ein findiger Geschäftsmann, der von einer Reihe Webdesignern einen digitalen Club entwickeln ließ. In diesem traten zu festen Terminen DJs auf, die live auflegten. Die Gäste des virtuellen Clubs konnten sich einen digitalen Avatar aussuchen, der zu der Musik auch tanzen konnte.

Vernissagen und Kunstwerke im Netz

Auch Kunstmaler und Bildhauer haben das Netz in den vergangenen Monaten zunehmend für sich entdeckt. So haben sie dort digitale Vernissagen veranstaltet oder auch Dauerausstellungen mit ihren Werken eingerichtet. Manche bildenden Künstler haben sich bei der Arbeit gefilmt und diese Videos im Internet veröffentlicht, um so ihren Anhängern einen neuen Blickwinkel auf die Kunst zu gegeben. Andere Künstler wiederum haben sich ganz auf das Schaffen von virtueller Kunst verlegt und produzieren ausschließlich nur noch digitale Kunstwerke. Einige davon finden einen reißenden Absatz im Internet.

Die technische Infrastruktur

Damit diese Art an Kultur- und Kunstvermittlung klappt, bedarf es einer digitalen Infrastruktur und zum Teil sehr individuell zugeschnittenen Software- und App-Lösungen. Für genau solche Anwendungen lassen sich spezialisierte Firmen im Internet finden, die für die Kulturschaffenden bspw. passende Apps kreiert haben oder noch kreieren werden.

Ausblick in die Zukunft

Mit dem Abflauen der Pandemie wird es mit Sicherheit wieder eine Verschiebung von der digitalen in die analoge Welt geben, aber die digitale Kunstvermittlung hat einen immensen Schub erhalten, der auch künftig Bestand haben wird oder sich durch viele neue Formen auf der digitalen Ebene noch weiter entwickeln wird. Genau wie vieles andere ist die digitale Kunst und Kultur gekommen, um zu bleiben.

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kulturnews.de
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