DJ Luck & MC Neat
„A little bit of luck“ wurde für DJ Luck und MC Neat der Durchbruch in der Londoner Garage-Klubszene. Dass sich in Britanniens Metropole der Dancefloor, die Klubs und die vielen illegalen Radiostationen gegenseitig befruchten, war für die beiden Durchstarter dabei äußerst hilfreich.
city.mag: DJ Luck und MC Neat, man hört, ihr habt euch das erste Mal bei einem Londoner Piratensender getroffen. Sitzt man da in einem Kleinbus, immer auf der Hut, geschnappt zu werden?
DJ Luck: Nein, so läuft das nicht mehr. Es gibt in London etwa 70 illegale Radiostationen, mehr als legale. Die suchen sich eine kleine Wohnung und müssen öfters halt mal umziehen.
MC Neat: Unsere Station war Chicago, FM 90. Die haben sich auf garage spezialisiert.
DJ Luck: Ich habe damals schon als DJ gearbeitet, aber nicht in dem Stil, in dem mir das heute möglich ist. Als ich mit Neat dann mein erstes Radioset machen sollte, konnte ich die Nacht vorher nicht schlafen.
city.mag: Wie wichtig sind denn die Radiopiraten für Dancefloor-Künstler wie euch?
MC Neat: Sie sind unersetzlich. Man könnte gar nicht so viele Klubkonzerte machen, um von so vielen Leuten gehört zu werden. Gleichzeitig wird der Untergrund von den legalen Stationen ignoriert…
DJ Luck: Ja, die spielen nur den Mainstream. Es ist auch erstaunlich, wie die Piraten ausgerüstet sind. Mit einer kleinen Kiste senden die 150 Meilen weit. Manche spielen nur HipHop, andere Garage, indische oder nur afrikanische Töne. Musik ändert sich und die Piraten können das am schnellsten aufgreifen. Ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir sind. Die Leute haben unsere Stücke zuerst im Radio gehört. Dann erst wurde „A little bit of Luck“ produziert.
city.mag: Was ist für euch denn das kleine bisschen Glück?
MC Neat: Glück ist eine gute Nacht, in der ein Klub randvoll ist und die Leute ausflippen, wenn wir loslegen.
city.mag: Und, gelingt das immer?
DJ Luck: Wenn Leute da sind, und das ist jetzt meistens der Fall, schon. Nach zehn Minuten, wissen wir, was die wollen, vielleicht mehr vom MC, oder eine fettere Basslinie, so kriegen wir die immer.