Zum Inhalt springen

Anzeige

DOBA: „Das geht so nicht klar“ – Raus aus dem Stillstand!

DOBA
((c) Oliver Mohr)

„Das geht so nicht klar“ ist ein Appell ans Weitermachen. kulturnews präsentiert das Video und hat mit DOBA über den Song und 10 Jahre Bandgeschichte gesprochen.

Weiter machen! Mit diesem Credo geht die Münchner World Pop Band DOBA mit gutem Beispiel voran und findet gleich mal die passenden Worte zur aktuellen Lage. Ihre neue Single „Das geht so nicht klar“ steht aber noch für Vieles mehr und liefert zudem ein Vorgeschmack auf Ihre neue EP „zehn“, die im Juli ihr Release feiert. Wir haben die Videopremiere zum neuen Song für euch parat und mit der Band gesprochen.  Schaut euch das Video zu „Das geht so nicht klar“ hier auf unserer Seite an:

Der Song kommt nicht nur mit einem starken Statement im Titel, sondern blickt zugleich auf ein Jubiläum: Zehn Jahre Bandgeschichte. Was mit Flashmobs und Studentenparties begann, hat sich bis heute zur erfolgreichen Live-Band der deutschen Brass-Szene etabliert. DOBA vereinen Balkan-Brass mit deutschem Rap und setzen mit Tuba, Drums und E-Geigen ihren eigenen Stil, den World Pop. In ihrer Einzigartigkeit lebt die zehnköpfige Band musikalische Vielfalt und steht für mitreißende Grooves und klare Worte.

DOBA, eure neue Single „Das geht so nicht klar“ klingt nach einer deutlichen Ansage. Sprecht ihr damit der ganzen Musikszene aus der Seele?

DOBA: Wahrscheinlich schon. Die Musiker und alle, die im Umfeld von Livekonzerten arbeiten, also Veranstaltungstechniker, Agenturen, Klubbetreiber etc., sind ja seit März 2020 diejenigen, die in die Röhre schauen. Es ist schon frustrierend zu sehen, dass man als Kulturschaffender (oder auch Gastronom) so „unter den Tisch fällt“ und zur Passivität verdammt wird.

Man muss aber zu unserem Song sagen, dass das Songwriting schon im Herbst/Winter 2019 begann und der Text eigentlich ausschließlich auf unsere eigene Situation Bezug genommen hat. Wir hatten damals eine längere Phase des relativen Stillstands, weil wir keine neue Musik geschrieben haben und wohl einfach von all der Arbeit um die Band künstlerisch ausgelaugt und wenig innovativ oder kreativ waren.

Das war also ein Wachrüttler an uns selbst: „Ja die Welt steht still und das geht so nicht klar!“ Und der Song ist die Reaktion darauf: „Wir machen weiter!“ Man muss sich auch als Musiker immer mal wieder selbst daran erinnern, wie geil es ist, neue Songs zu schreiben, dran zu feilen und dann irgendwann mal veröffentlichen zu können. Zur heutigen Lage passt der Song aber natürlich wie die Faust aufs Auge. Deshalb haben wir uns auch dazu entschlossen, diesen als ersten rauszubringen.

In dem Song geht es auch um euer Jubiläum von 10 Jahren Bandgeschichte. Was hält euch zusammen, wenn ihr durch Krisen geht?

DOBA: Wie schon oben gesagt, muss man sich immer wieder selbst in den Arsch treten, neue Lieder schreiben, neue Aufnahmen planen oder Projekte wie zuletzt den Livestream angehen. Die Arbeit an all diesen Dingen ist letztlich das, was wir lieben und was auch wahnsinnig viele Glücksgefühle zurückgeben kann. Das schweißt dann auch zusammen. Wir sind untereinander teilweise jahrelang (bzw. schon jahrzehnt(e)lang) befreundet, sodass man auch immer wieder gemeinsam an die vielen coolen Erinnerungen der gemeinsamen Touren, Aftershowparties etc. denkt. So viele tolle Momente im Leben jedes Einzelnen hängen mit der Band zusammen, an die man immer wieder gerne zurückdenkt und die man auch in Zukunft nicht missen will.

(Anmerkung: Am 17. 4. 21 haben wir ein Livestream Konzert organisiert, da unser für den Tag geplantes Jubiläumskonzert im Technikum in München ausfallen musste)

München ist in eurem Video zu „Das geht so nicht klar“ sehr präsent. Was bedeutet euch eure Heimatstadt und welche Rolle bekommt sie in dem Song?

DOBA: Ich denke, man könnte das Verhältnis zu München am besten als Hassliebe benennen. Es ist ’ne superschöne Stadt mit hoher Lebensqualität und man ist schnell in den Bergen usw. Aber andererseits ist da dieses Schnöselige/Glattgebügelte, die schweineteuren Mieten und v. a. der geringe Raum für Subkultur, den man sich auch noch hart erkämpfen muss. In dem Video wollten wir dennoch ein möglichst vielseitiges Bild von München zeigen, sowohl die schönen als auch die schnöseligen Ecken und ein paar Orte wo es nicht so rausgeputzt ist und man Graffiti an den Wänden findet. Vielleicht kann man auch hier wieder einen Bezug zum Text sehen: obwohl wir wissen München ist in vielerlei Hinsicht nicht die optimale Stadt für Subkultur, zu der wir uns auch zählen, machen wir trotzdem weiter. Wir versuchen die Stadt von innen heraus ein bisschen in die richtige Richtung zu schieben.

Für euren Musikstil habt ihr den Begriff World Pop geprägt, welche Einflüsse stecken darin und wie kamen diese bei euch zusammen?

DOBA: Ursprünglich wurde die Band gegründet, weil alle Lust hatten, Balkanbrass zu covern und selbst zu kreieren. Das waren wohl die verspäteten Auswirkungen des Balkanhypes um die Nullerjahre herum. (Shantel, Boban Markovic, Goran Bregovic etc.)
Wir sind aber alle musikalisch sehr vielseitig interessiert und haben auch in unterschiedlichsten Formationen schon verschiedenste Musik gemacht. Das reicht von Klassik über Jazz, Salsa, Reggae, Metal, Rock, Pop, Folk bis hin zu Hip-Hop. Da wir keine Lust hatten, uns auf einen Stil zu beschränken, aber durch unsere Besetzung immer einen folkigen Klang haben werden, haben wir uns diesen Musikstil – World Pop – sozusagen ausgedacht.

Der Song ist zugleich die erste Singleauskopplung eurer neuen EP, die in den Startlöchern steht. Was könnt ihr dazu schon verraten?

DOBA: Wir können sagen, dass wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis sind. Es ist das erste Mal, dass wir den Großteil des Recordings und der Produktion selbst in die Hand genommen haben. Unser Trompeter Fabi und unser Drummer Benni haben hier ganze Arbeit geleistet und unseren Sound an vielen Stellen sehr cool und differenziert ausgefeilt und modernisiert. Außerdem bleiben wir der Linie insofern treu, als dass die EP einmal mehr stilistisch sehr vielseitig geworden ist. Da gibt es Hip-Hop (diesmal auch mit Rapparts unserer Frontsängerin Kathi), afrikanische Einflüsse, elektronische Anklänge, poppige Bläsersätze etc. Der typische DOBA– World-Pop-Sound eben.

„Das geht so nicht klar“ ist die erste Single der neuen EP „zehn“, die im Juli erscheint.

Beitrag teilen: