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Drei Opern: Opernhaus, Frankfurt

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Dirigent Lothar Zagrosek (Foto: © Christian Nielinger)

Provozierend unspektakulär: Kreneks „Drei Opern“ in Frankfurt

Der Titel des Abends ist nahezu provozierend unspektakulär: „Drei Opern“ werden gegeben, drei Einakter von Ernst Krenek, um genau zu sein. Als da wären die Tragische Oper „Der Diktator“, die Burleske Operette „Schwergewicht oder Die Ehre der Nation“ und die Märchenoper „Das geheime Königreich“, die sich formal und inhaltlich ergänzen, 1928 in Wiesbaden uraufgeführt wurden und dem kurz zuvor mit „Jonny spielt auf“ berühmt gewordenen Komponisten den Ruf des Querkopfes retteten.

Krenek war mit seiner Trilogie politisch wie ästhetisch auf der Höhe der Zeit, was natürlich auch heißt, dass die drei Stücke verhältnismäßig schnell von der Zeit überholt wirkten – spätestens nachdem Krenek von der Nationalsozialisten als „Kulturbolschewist“ gebrandmarkt wurde und 1938 in die USA emigrierte, war seine europäische Rezeption radikal unterbrochen.

So gesehen ist es löblich, dass die Frankfurter Oper die drei Arbeiten in unmittelbarer Nähe zum Uraufführungsort neu einstudiert, unter der Regie von David Hermann (Foto links), der hier unter anderem einen dreiteiligen Monteverdi-Zyklus inszenierte. Am Pult steht mit dem ehemaligen Stuttgarter Generalmusikdirektor Lothar Zagrosek (Foto oben) ein augewiesener Spezialist für zeitgenössisches Musiktheater.

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