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Duran Duran: Euphorie-Dusche

Bandfoto Duran Duran
(Foto: John Swannell)

Kein Wunder, dass Duran Duran nun schon seit vier Jahrzehnten im Popgeschäft bestehen: Sänger Simon Le Bon hat das Geheimnis ewiger Jugend entschlüsselt.

Simon, mit dem Song „Anniversary“ feiert ihr euch selbst für 40 erfolgreiche Jahre. Mit welchen Gefühlen blickst du persönlich auf deine Karriere?

Simon Le Bon: Weniger mit Stolz, sondern mit Freude, richtig großer Freude. Wir hatten so viel Glück – das mag man sich ja gar nicht vorstellen. Oft waren wir einfach im richtigen Moment am richtigen Ort. Und wir sprudeln immer noch über vor Ideen. Nach wie vor veröffentlichen wir Musik, die uns kitzelt und uns selbst begeistert. Wir verwalten diese Karriere nicht einfach nur oder wickeln sie ab. Wir sind bissig.

Wirst du die ganzen Festivitäten rund um euer Jubiläum genießen?

Le Bon: Aber klar doch. Für uns ist es am Schönsten, rauszukommen und diese Musik zu spielen. Gut, dass jetzt alles wieder losgeht. Diese lahmen anderthalb Jahre waren nicht sehr erfüllend. Ich hatte Mühe, mich mental rund zu fühlen. Nicht jeder liebt seine Arbeit so sehr wie ich. Wahrscheinlich habe ich den besten Job der Welt.

Euer neues Album „Future Past“ war letztes Jahr schon fertig, oder?

Le Bon: Jein. Laut ursprünglichem Plan sollte es im Mai 2020 erscheinen, und wir waren auf dem bestem Wege, diese Frist auch einzuhalten. Dann kam das Virus, und die Menschen – inklusive uns – waren verängstigt und haben die Arbeit erstmal liegengelassen. Wir waren fast ein Jahr lang wie paralysiert, erst Anfang 2021 sind wir wieder ins Studio gegangen. Manche Songs haben wir ganz neu geschrieben, andere verbessert und einigen einen neuen Text verpasst. Die zusätzlichen Monate waren jedenfalls sehr fruchtbar.

Ihr habt interessante Gäste dabei: Neben Tove Lo, Giorgio Moroder, Mark Ronson und Graham Coxon sind etwa auch die in Flensburg geborene Londoner Rapperin Ivorian Doll und die japanische Punkband Chai zu hören.

Le Bon: Unser Keyboarder Nick Rhodes und ich sind kleine Spürnasen, was neue Künstler:innen angeht. Nick, der die Japanerinnen vorgeschlagen hat, hört eh den ganzen Tag Musik, und ich entdecke massenhaft tolle Leute, seit ich die wöchentliche Radioshow „WHOOOSH!“ moderiere.

Gäste hin oder her – das ganze Album klingt schon sehr nach Duran Duran.

Le Bon: Und das ist doch großartig. Ich liebe den Schwung dieser Platte. „Future Past“ ist wie eine Euphorie-Dusche. „Give it all up“ etwa, der Song mit Tove Lo, ist Duran Duran pur. Wir sind heilfroh darüber, dass wir unseren eigenen Sound haben.

Auch optisch bist du zeitlos – wie ein Mann von 63 Jahren siehst du jedenfalls nicht aus. Was ist dein Geheimnis?

Le Bon: Ich habe so viel Sex wie nur irgendwie möglich.

Also ist deine Frau Yasmin auch so gesund und munter wie du?

Le Bon: Meine Frau ist vor allem wahnsinnig müde und maßlos erschöpft. (lacht) Nein, ich mache nur Spaß. Es geht ihr blendend. Sie ist zu Hause bei unseren zwei und drei und Jahre alten Enkelsöhnen.

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